Montag, 16. April 2018

Shiatsu-Therapie beruhigt und kräftigt Körper und Geist in Krisen bei Parkinson

Nach den letzten beiden Mobilitätskrisen des Bloggers (am 3. März und 24. März 2018) wurde es höchste Zeit zur Entscheidung für eine geeignete begleitende Physiotherapie. Aus organisatorischen Gründen stand der gewohnte Physiotherapeut am Hamburger Stadtrand nicht länger zur Verfügung des Bloggers.

Entscheidung für Shiatsu-Therapie
Die Auswertung der Erfahrungsberichte von Dr. Janice Hadlock über Yin Tui Na und die variantenreichen neurologischen Modi bei Bewegungsstörungen und bei Morbus Parkinson (vgl. STUCK ON PAUSE) ließen keine andere Wahl. - Shiatsu basiert auf Tui Na - dank der gleichen theoretischen Grundlagen von Shiatsu und Tui Na können wir auf Janice Hadlock's Erfahrungen aufbauen.
in. Achim Eckert: Das Dao der Akupressur und Akupunktur..., S. 3
Achim Eckert ordnet Shiatsu der fünften Stufe der daoistischen Medizin zu. Das passt zueinander. Denn kleinere Störungen und größere Krisen im 22. Jahr des Bloggers mit Morbus Parkinson können durchaus erfolgreich beruhigt und auch beendet werden.

EXKURS "FSR"
Zu den Tui Na-Techniken gehört ja auch die von Janice Hadlock eindrucksvoll beschriebene Hand-Haltetechnik FSR - Forceless Spontaneous Release. Diese Technik nimmt eine Schlüsselrolle ein bei ihrer Parkinson-Diagnostik - wenn die deutschen Neurologen von "idiopathisch" sprechen, d. h. von "unerklärbar"!
Standard Abdominal Shiatsu

Shiatsu gegen Angst und Stress

Vor 15 Jahren konnte sich der Blogger auf die hervorragenden Therapieleistungen des Osteopathen Walat Simo und dessen Team in Bonn-Bad Godesberg verlassen. Mit dem Umzug des Bloggers  2014 in seine Heimatstadt Hamburg entfiel leider diese Liaison. Eine geeignete Osteopathiepraxis wurde danach nicht gefunden.
bei Shiatsu liegt der Patient auf der Shiatsu-Matte am Boden

Shiatsu-Körperarbeit bzw. Shiatsu-Physiotherapie wird von Laien oft als "Shiatsu-Massage" bezeichnet. - Aber da wird nichts "massiert", sondern leicht berührt, gedrückt oder gebogen - ohne ein Bewegungsschema der Wiederholung von Druckanwendungen - das man als Massage bezeichnet.

Grundlage des japanischen Shiatsu ist die chinesische Tui Na-Körperarbeit im Rahmen der TCM. Im Mittelpunkt stehen die Energie-Kanäle ("Meridiane") des fliessenden Qi - bzw. Chi-Stroms mit den einzelnen Punkten, die mittels Fingerdruck (Akupressur) oder Nadel (Akupunktur) aktiviert werden.

Der Blogger hatte viele Jahre lang gezögert sich mit der taoistschen Medizin auseinander zu setzen - bis derart zahlreiche Einzelprobleme im Rahmen seines versuchten L-Dopa-Ausstiegs auftauchten, dass keine andere Wahl blieb als Selbst-Therapie nach den Vorbildern der Parkinson-Überwinder, wie Howard Shifke. Mit Howard's steinigem und absolut erfolgreichem Ausstieg aus dem Morbus Parkinson wird sich der Blogger noch in den kommenden Tagen des Mai 2018 zu Wort melden. - Es wird spannend; versprochen! Schließlich hat Howard seine Erlebnisse und Erkenntnisse in seinem in 2017 erschienenen Buch nun rückblickend zusammengefasst ! (Howard hatte - gegenüber uns gewöhnlichen Parkinson-Patienten - den Vorteil, dass er tagtäglich die Akupressur-Leistungen seiner Ehefrau in Anspruch nehmen konnte.)

Nur wenige Parkinson-Patienten trauen es sich zu, den steilen Berghang der Taosten allein zu erklimmen - obwohl dort in schwindelnder Höhe einiges an Gutem verheißen wird.

Mit der Wahl einer jungen Shiatsu-Therapeutin und deren Arbeit hat der Blogger nun einen Pfad der Beruhigung und Kräftigung gefunden und beschritten:

Kompetenzen - zurück gewonnen:

# Neu durch Motorik-Krisen womöglich entstehende Traumatisierungen sind jetzt - nach drei Shiatsu-Behandlungen - schon im Keim erstickt bzw. überwunden.

# Der Blogger fährt am 15.04.2018 für 4 Stunden außer Haus mit seinem pedelec-Trike zu einem Krankenhaus-Bsuch in 8 km Entfernung - allein durch strömenden Regen auf Hin- und Rückfahrt.
Dieselben Fahrten am 17.04. und am 19.04.2018 allerdings bei schönstem Frühlingswetter.
(16 Kilometer; das entsprichtt 4 mal der Länge des Central Park, Manhattan, N. Y. oder eine doppelte Umrundung von Außen- und Binnenalster in Hamburg).
Seit dem 23.04.2018 fährt der Blogger 2 x wöchentlich 16 km Fahrstrecke zwecks Krankenhaus-Reha-Besuches im äußersten Westen Hamburgs inkl. Unterstützung eines Mobilisierungsprogramms für dortige PatientInnen auf dem Frei-Gelände.

# Der Blogger geht wieder draussen in belebter Geschäftsstraße - ohne Parkinson-Symptome spazieren, 1,5 Kilometer ohne L-Dopa-Medikation - aber nur an der Hand der Pflegekaft. Jeden Mittwoch von 11.30 - 12.00 Uhr.

# In seiner Wohnung geht der Blogger nach der Zeit des L-Dopa-Entzugs (L-Dopa-Freizeit von 12 Tagesstunden) 30 Minuten lang unablässig auf und ab,  je 13 Meter am  Stück - dann Wende um 180 Grad und wieder zurück.

# An guten Tagen kann der L-Dopa-Konsum auf 100 mg synthetischem zuzüglich 180 mg natürlichem L-Dopa (mucuna Pruriens) reduziert werden. Die Medikationen werden ausschließlich nachts vorgenommen. Pedelec-Fahrten nur unter je 25 mg L-Dopa pro gefahrener Stunde.

Dieser Status wurde seit dem 2. November 2017 nicht mehr erreicht. Dank Shiatsu und -Therapeutin wurde dieser Status auf der Grundlage der unermüdlich geübten kognitiven Restrukturierung zurückgewonnen.
ganz so idyllisch ist Shiatsu nicht immer..

Erleichternd für diese shiatsu-Entscheidung war der Umstand, dass die Therapeutin auch Hausbesuche macht. So kann der Blogger seine Shiatsu-Stunde in der angenehmen Tageszeit der L-Dopa-Freizeit genießen, anstatt - wie vorher - vollgepumpt mit L-Dopa morgens um 9 Uhr im Winter zu einer Praxis zu pilgern bei Dunkeleit und Bodenglätte.

Liebevoller Schöpfer des Universums - du lässt mich jetzt erkennen, dass deine Helfer stets bereit standen. Nur ich: ich schaute durch sie hindurch...  Kommt nicht wieder vor!  Ich danke dir zutiefst. 
dein
Rudi Traugott

Dienstag, 3. April 2018

Blogger akut in nervöser Krise des Beckenbodens inkl. Koliken, Harnverhalt und weichen Knien

Das hat kurz vor Ostern noch "gefehlt": ein totaler Amoklauf des Nervensystems am Beckenboden nach bzw. inmitten einer unbedeutend erscheinenden Obstipation beim Blogger:
Beckenboden hier rot gekennzeichnet

- Koliken in rhythmischen, kürzer werdenden Abständen über 6 Stunden hinweg (12 - 18 Uhr)
- Bei jedem dieser Schmerzanfälle ein Wegsacken beider Beine - alle 3 Minuten!
- Koliken gingen vom Kreuzbein aus und umfassten den Beckenboden.  Zweck war die Ausscheidung eines verfestigten Stückes Kot - im vorletzten Stück des Enddarmes kurz vor der "Zielgeraden". Verfestigung trotz - fast - regelmäßiger Medikation von täglich 1 Beutelchen Macrogol HEXAL. Vgl. Post vom 30.07. 2015 in diesem Blog. Mit jeder Kolik wurde das genannte Stück weiter verfestigt, anstatt näher an den Darmausgang befördert zu werden.
- Ursache war des Bloggers nachlässiges Kauverhalten beim Verzehr eines äußerst nahr- und schmackhaften Wachtelbohnen-Eintopfes ein paar Tage vorher: herunter Schlingen, statt ruhiges Kauen, dann Schlucken. Und der entscheidende Fehler: insgesamt 2 1/2 Eintopf-Mahlzeiten innerhalb von 4 Tagen. Ein Teilstück verhärteten Stuhls schaffte die letzte 90 Grad-Abbiegung nach unten nicht, was zu einer Art Rektozele (Darmausbeulung) führte. siehe Abbildung
Rektozele - bei Frauen häufiger

- Äusserst gefährlich für einen Parkinson-Patienten war das wenig auffällige und zunächst schmerzlose, aber nicht steuerbare nervöse Harnzurückhalten. Auch dieses gerät in eine Endlos-Schleife, aus der "kein Entkommen" scheint. Diese Neuheit des Nervenverhaltens könnte auch auf das normalisierte Schmerzempfinden im Zuge der kognitiven Restrukturierung / Verhaltenstherapie des Bloggers zurückgehen.
Sollte das Ende von Taubheit und Schmerzverdrängung eingeläutet sein?




als Armband für zu Hause - mit GPS-Sender in der Brusttasche für unterwegs
Nach 6 Stunden Kampf des Bloggers mit familiärer Assistenz gegen die komplette Immobilität drückte er den DRK-Notdienst-Knopf. Alles lief von nun an wie am Schnürchen:
- aber die Kolik-Schmerzen waren durch ein starkes Schmerzmittel nur betäubt.
- der Einsatz von mini-Klistieren und Zäpfchen hatte schon vorübergehende Erleichterung verschafft, aber das Problem nicht gelöst: die Endlos-Schleife.
- Abtransport auf der Bahre.
- (Rückkehr 3 Tage später aufrechten Ganges und erhobenen Hauptes im L-Dopa Off-Zustand in familiärer Begleitung, dann ab per Taxi nach Hause.-  24. - 27. März 2018)

Im Krankenhaus wurde sofort der notwendige Blasenkatheter gesetzt, ohne den Blase und Niere im Laufe der bevorstehenden Nacht in Mitleidenschaft hätten gezogen werden können. Die Obstipation selbst konnte nur mit der klassischen Methode eines Einlaufes am zweiten Tag des Krankenhaus-Aufenthaltes beseitigt werden. Nach drei Nächten funktionierte alles wieder - ohne weitere Eingriffe und Folgen.

(Vgl auch Post vom  24.5.2016, Stichworte: weiche Knie/ Zusammensinken / "Epilepsie")


Ursache des Dramas?
Im Zustand der "halben Genesung" treten unerwartete nervöse Reaktionen und Empfindungen auf.
Mit diesen kann das Nervensystem im Parkinson-Modus (auf Pause festgesetzt) plötzlich nicht mehr adäquat umgehen und läuft "gegen die Wand" !!!! - immer wieder, immer heftiger - in einer Endlos-Schleife...

Zum Thema Überlastung / Kuzschluss am Beckenboden und an der Blase fand der Blogger eine interessante Grafik über den Qi-Fluss im Nieren-Meridian/Kidney channel.

Wer kann zur Interpretation beitragen?  Sieht das nicht aus wie Janice Hadlock's Leuchtröhren Visualisierung in "STUCK ON PAUSE"?; vgl  Post vom 16.03.2018, Abb. 22.3
 

Mobilitätskrise Nr. 4

Der Blogger empfiehlt die Lektüre des Posts vom 03. November 2017. Dort wird die 3. Mobilitätskrise beschrieben, die dann auch dazu führte, dass über exakt fünf Monate hinweg kein "freies Gehen außerhalb der eigenen Wohnräume" mehr möglich war. Auffällig war bereits, dass während des letzten Krankenhaus-Aufenthalts schon am Tage nach  der Not-Einlieferung ohne L-Dopa-Medikation Geh-Übungen auf dem Korridor des Agaplesion Klinikums absolviert wurden. Aufmunternde Kommentare der Krankenschwestern und Pfleger halfen dabei.

Zur Erinnerung: Am 3.11.2018 löste das Hörbar-Werden des kleinlaut-gequälten Stimmchens des 'inneren Kleinkindes" die Mobilitätskrise Nr. 3 aus. Im Zuge der am 24.03.2018 erlebten Mobilitätskrise Nr. 4 ist nun das damals vor 70 Jahren verlorene Gottvertrauen des Kleinkindes wiederhergestellt worden. Hiermit kam auch die Mobilität des 'freien Gehens' zurück. - Du hast mich auf den rechten Weg geführt. Von den Passanten in der belebten Geschäftsstraße geht für mich keine Gefahr aus, im Gegenteil: Ich erfreue mich an den vielen verschiedenen Begegnungen unter Deinem freien Himmel!

"Davon stand nichts in ihrem Buch." in: Janice Hadlock: STUCK ON PAUSE, Santa Cruz, Ca., U.S.A., 2018, S.143 ff . Der Blogger empfiehlt die Lektüre des dortigen Kapitel 5 Neurologische Modi. Auf den Seiten 35 bis 38 lassen sich nun auch nachträglich Erklärungen für die geschilderte "nervöse Krise" finden. Es sind die Besonderheiten der Meridiane Du, Ren, Ma (St) im Falle von Personen, die festsitzen im Pausen-Modus: STUCK ON PAUSE. Wir, die Parkinson-Patienten.

Erfolgreich konnte der Blogger im Krankenhaus durchsetzen, dass seine vorbereitete Medikations-Tabelle (siehe unten) respektiert und keine willkürlichen Änderungen derselben versucht wurde. Namen und Kontaktdaten der Hausärztin des Bloggers wurden genannt, die Ärztin dann auch telefonisch befragt.
Perfekt.
 
Verbindlicher Zeit-Plan über 24 Stunden
für Medikation und Dosierung folgt:

Uhr-zeit
Medikament bzw. Mittel der Nahrungsergänzung
Dosis
L-Dopa
0 = 24
Konzentrat mucuna pruriens, 1 Kapsel  400 mg, davon 15 % L-Dopa
60 mg
pflanz-
lich
1
Nichts
Nichts
2
Nichts
Nichts
3
Konzentrat mucuna pruriens, 1 Kapsel 400 mg, davon 15 % L-Dopa
60 mg
pflanz-
lich
4
Nichts
Nichts
5
 1 Tablette Azilect
+ ½ Tablette PK-Merz
1 mg
50 mg
6
Konzentrat mucuna pruriens 1 Kapsel 400  mg, davon 15 % L-Dopa
60 mg pflanz-lich
7
Nichts

8
Falls Aufstehen nötig:
1/2 Tablette Madopar =
50 mg synthetisch
9
Nichts

10
Nichts

11
Nichts

12
Nichts

13
Nichts

014
Nichts

15
Nichts

16
Nichts

17
Nichts

18
Nichts

19
Nichts

20
Madopar 1/2 Tablette von 100 mg
Macrogol HEXAL-Beutel mit Pulver in Wasser gelöst

50 mg

21
Konzentrat mucuna pruriens 1 Kapsel 400 mg, davon 15 % L-Dopa
60 mg L-Dopa
pflanz-lich
22
Nichts

23
Nichts





Frohe Ostern, liebe Nutzer dieses Blogs
und ein
herzliches Dankeschön an das wunderbare Ärzte- und Pflegeteam des
AGAPLESION Diakonie Klinikum Hamburg-Eimsbüttel

- wie von Deinen Engeln umringt -
Rudi Traugott

Motorik Check-up per 9.04.2018
Alle motorischen Kompetenzen sind vollständig wiederhergestellt.
Am vergangenen Wochende hat der Blogger am Samstag und Sonntag bei strahlendem Frühlingswetter insgesamt rund 30 Kilometer Fahrstrecke im schönsten Hamburger Stadtgebiet durchfahren per PEDELEC-Dreirad. Keine Anstrengung, kein Muskelkater! Zwischendurch "Tass Kaff" Ecke Isestraße / Eppendorfer Baum / Hochbahn-Stopp.

Nach 5-monatiger Unterbrechung Motorik des "freien" Gehens wiederhergestellt

Am 4.4.2018 wieder einmal 1,4 Kilometer Übungsstrecke
 "Gehen an der Hand der Pflegeperson in belebter Geschäftsstraße in aufrechter Körperhaltung ohne jede L-Dopa- oder ähnliche Medikation". Eine kurze Unterbrechung des flüssigen Gehens erfolgte ca. 100 Meter vor Beendigung des Rundgangs: dort waren drei Kleinkinder und zwei erwachsene Betreuer versammelt und diskutierten !!  wieder ein überraschender Auftritt "Bübi's"?  Vgl. Post vom 15.11.2017 in diesem Blog.
- Ein sonniger Vormittag im April bei 15 Grad Celsius Lufttemparatur,    
"inmitten Deiner Engel unter Deiner Sonne"

Blogger folgt nun Liu I-Mings (18. Jahrundert, taoistischer Weiser) Rat:



Liu I-Ming: Zum Tao erwachen, O.W. Barth Verlag