Donnerstag, 10. August 2017

Arbeitsblatt A aus der täglichen Übung der Kognitiven Restrukturierung


Kognitive Restrukturierung – allegorisch dargestellt

als verhaltenstherapeutischer Ansatz für Fälle von struktureller Dissoziation
-       in Folge einer emotional bedingten Traumatisierung in früher Kindheit
-       als notwendige Bedingung eines später sich zeigenden Morbus Parkinson 

Arbeitsblatt A .
(vom 10.08.2017)

Zurückführung (status quo post)
- des aus der Balance geratenen zentralen Nervensystems (status quo)
- auf den in frühester Kindheit herrschenden Normalzustand (status quo ante)
Empfohlen vom Parkinson's Recovery Project 
( - dort gilt die Empfehlung allerdings nur für Parkinson-Patienten, die Levodopa-enthaltende oder -beeinflussende Medikamente maximal für wenige Wochen eingenommen haben !)
Vgl auch Post vom 9.09.2016 betr. L-Dopa-Freizeit/Ferien.

Leitfaden für die individuelle Visualisierung des Bloggers im Rahmen seiner
kognitiven Umstrukturierungs-Übung:

Merkmal
Herz (Gefühl, Intuition etc)
Gehirn (Verstand, Vernunft etc)
Status ante
Herz hat Führungsrolle, ist verantwortlich für Sicherheit
Gehirn hat Berateraufgabe,
beschafft Daten für Bewertung
Emotionales
Trauma
Trauma zerstört Sicherheit, so dass das Herz auf Überlebenskampf im KRIEG umschaltet; Herz kapituliert, der REGENT dankt ab, übergibt Kommando an Gehirn
Gehirn sucht und findet Wege der Umgehung und Verdrängung der Belastungen aus dem Trauma, wird zum KRIEGSHERREN / WAR-LORD, gnadenlos, führt Kriegsrecht ein
Folge:
status quo
Von der Führungsrolle des „Burgherren“ sinkt es hinab zum
„Ritter Ohneland“, der viele hohe
Selbstansprüche fahren lässt (*vgl. Anmerkung im Anhang) und seelisch orientierungslos wird.
Hat Führungsrolle, misstraut den Gefühlen, kann seine peinliche Inkompetenz nur mühsam verhehlen, lenkt gern davon ab, misstraut sich schließlich selbst.
Kognitive
Restrukturierung
Religiöse Affirmation Nr. 2
„Fülle mein Herz / mich mit
FRIEDEN und mit HARMONIE“
(beginnend mit FRIEDEN)
Religiöse Affirmation Nr. 1
„Fülle mein Gehirn mit FRIEDEN und mit HARMONIE“
(beginnend mit FRIEDEN)
Visualisierung Nr. 1
Herz als kompaktes Organ / Pumpe für Versorgung mit Blut;
der Herzbeutel / Pericardium ist wegen „Stilllegung“ geschrumpft und fast leblos-farblos (vgl. Achim Eckert-Zitat im Post vom 9.06.2017 in diesem Blog)
Gehirn als grau-schwarzes, klobiges Gebilde, angefüllt mit kriegsbedingtem Unrat (Kriegslügen, Waffenarsenale, Schwarzmalerei usw.), der ausgeschieden werden muss, bevor das Weiß der FRIEDENS-Fahne einziehen kann.
Zunächst muss das Hirn seine Kapitulation eingestehen. Es ist überfordert und erfolglos. Es enthebt sich seiner Führungsaufgabe inkl. -anspruchs. (Die Zeiten des selbst ernannten "Gröfaz" sind vorüber!) - Dies erfordert das Eingeständnis der "Verluste" an Menschen und Material und der Entgegnungen der im Feldzug überlegenen Gegner (Reparationen, Wiedergutmachung).
Visualisierung Nr. 2
Über das gesamte Farbspektrum (Skala der Gefühle, vgl hierzu die Ausführungen zur Tabelle 3.1 in DAOIST NEI GONG, S. 93, siehe unten) kann sich das Herz inkl. Herzbeutel regenerieren mit den  knall-roten, nach oben gerichteten Wölbungen, Armen und Beinen und mit Mund, wie in den Posts vom Frühjahr d. J. abgebildet, bereit zur Rück-Übernahme der Führungsrolle inkl. des Stabes von Kundschaftern und Botschaftern und Wiedergewinnung geeigneter Bewertungen von Information (vgl.
unten Liu I-Ming's Übungen)
Gehirn als hellgraues Wesen mit Armen und Beinchen, wie in  den Posts  vom Februar und März 2017 abgebildet; als kleiner Diplomat mit weißer Weste, der eine neue, ihm ungewohnte, dienende Aufgabe erwartet. Seine "Untaten" als WAR-LORD wurden ihm vergebem.
Visualisierung Nr. 3: Umwandlung
Fortsetzend mit HARMONIE:
Führen setzt voraus, dass Ziel und Sinn dieser höchsten Aufgabe erkannt und festgelegt werden. Erbeten wird HARMONIE mit ihrerseits zweifacher Sichtweise: 1. Als
Zusammenführen von unvereinbar erscheinenden
Positionen – 2. Als gemeinsames Richtmaß für Klang-Schönheit
Fortsetzend mit HARMONIE:
Dem Verstand muss verdeutlicht werden, dass der bevorstehende Schritt der Sinn-Stiftung mehr von ihm erwartet als passives Gefüllt-Werden. HARMONIE bedarf einer willensgesteuerten
Mitwirkung und Fokussierung jedes tönenden Wesens.
(vgl. Ziffern 1. und 2. in der nebenstehenden Herz-Spalte)
Visualisierung Nr. 4.
Status post
Knallrotes Herz inkl. Herzbeutel erwirbt zusätzliche Fähigkeiten des Herzen-Hörens (Salomo) und –Sehens, versinnbildlicht durch die Comic-Figur des Barbapapa; dieser vernimmt HARMONIE in der Herz-Ballon-Straße Barcelonas, aber auch vom hellrot glimmenden LED-Herzen von Manhattan (vgl. Post vom 9.06.2017). Danach erst lädt es das Gehirn zur Mitwirkung ein. Danach Danksagung an das Gehirn für dessen Leistungen  und Übernahme der Macht.
Vgl. Ausführungen zu TAOIST NEI GONG - The Philosophical Art of Change, by Damo Mitchell, London and Philadelphia 2011 - in folgenden Posts
Das noch hilflose Gehirn hat sich mit geschärften Sinnen auf die Suche nach dem gemacht, was andere HARMONIE nennen. Das Gehirn hat Einsichten gewonnen.
Dank der dynamischen Wirkungen der Aktionen des Herzens findet das Gehirn den Anschluss. –

Danach bedankt sich Herz beim Gehirn für jahrzehntelange Dienste des Verstandes als Retter in Notzeiten.
Status post
Neue Allegorien finden
Neue Verbildlichungen von Abstraktem, wie z.B. von „Führung jenseits Ratio“
Neue Verbildlichungen von „der Führung dienen“

Barbapapa = Comic-Figur Original, aber auch in Form eines Herzens beispielsweise:

Visualisierung neuer Fähigkeiten beim Üben













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Tabelle 3.1  Emotionen und ihre energetischen Bewegungen

Emotion 
Energetische Bewegung
Element
Erregtheit, Reizung
Ausdehnung
Feuer
Sorge
Aufteilung
Erde
Traurigkeit
Zusammenziehung
Metall
Angst
Versinken
Wasser
Ärger
Herausschießen
Holz
Quelle. Damo Mitchell: Daoist Nei Gong – The Philosophical Art of Change, London 2011, S. 92, (eigene Übersetzung des Bloggers vom 15.09.2017)


Anhang:


Wandlung des Herzens, damals im Mittelalter - und heute?

(Verbildlichung von Abstraktem = Allegorie)
vom "Ritter Ohneland" zum fürsorgendem Fürsten, Künstler und Kulturstifter

Ritter Ohneland
sah sich im Mittelalter vor die Wahl gestellt zwischen diesen Alternativen:

1. Raubrittertum, d.h. gewaltmässige Aneignung fremden Eigentums
2. Das "große Los" ziehen oder Belohnung kassieren beim Sieg über alle Gegner auf Ritterspielen
3. Belohnung kassieren für Kriegsdienste zugunsten des höheren Adels
4. Belohnung kassieren für Kriegsdienste zugunsten der Kirche in Europa
5. Kreuzrittertum, d h. Belohnung kassieren bzw. vereinnahmen von Versorgungsleistungen
    für Kriegsdienste zur Befreiung heiliger Stätten der christlichen Kirche im Nahen Osten "von der Besatzung durch Andersgläubige (z. B. Muslime) und durch Ungläubige"
6. Erzwingung laufender Abgaben - jenseits üblicher Frondienste - von Nutzern fremder Ländereien - durch Androhung grausamster Misshandlung und Tötung.
7. Aufnahme von Krediten von meist jüdischen Geldverleihern - mit der verheimlichten Absicht, sich vor einer Rückzahlung an ebendiese ihrer durch Vertreibung oder Ermordung zu entledigen.

der Taoist Liu I-Ming, Autor "Awakening to the Tao"

Rettung für - verständlicherweise - etwas verwirrte Geister

finden sie im Post vom 10.11.2010. Dort werden zwei psychologische Übungen angeboten, mit deren Hilfe Übersicht zurückkehrt. Die vom Blogger aus dem Englischen (Thomas Cleary, Boston 1988) ins Deutsche übersetzten kurzen Texte stammen aus dem Werk "Erwachen zum Tao" -1816- und wurden von dem Taoisten Liu I-Ming verfasst.
- Umwerfend und fundamental:

"Achtsam das Feuer hüten" - ihre Phantasie vs. Realität
"Im Labor der Alchemie" - ihr Cocktail von Neuro-Transmittern und Hormonen



Bitte verwechseln sie Liu I-Ming nicht mit Liu Ming. Letzterer war im Jahre 1964 einer der Gründer der FIVE BRANCHES UNIVERSITY in Santa Cruz, Ca., U.S.A.  - Dort ist heute auch das oben auf dieser Seite zitierte Parkinson's Recovery Project angesiedelt mit der Initiatorin und Leiterin Dr. Janice Walton-Hadlock.
So schließt sich hier ein Kreis -

Dienstag, 1. August 2017

Programmierung von sieben L-Dopa-unabhängigen Hirn-Schaltkreisen

Neu gebildete L-Dopa-freie Schaltkreise des Gehirns

- arbeiten und wirken ohne erkennbare Parkinson-Symptome
- in der Zeit der täglichen 12 Stunden, in den L-Dopa-Ferien, und
- ermöglichen kontrollierbare Gehbewegungen
- unterscheiden sich in "mit Sicherheit" sofort startbare und
-  "mit variabler Wahrscheinlichkeit" sofort startbare Schaltkreise
- sind verbunden mit der Überwindung der erschreckenden, doch vorüber gehenden kognitiven Einschränkungen durch die DIRTY ROUTE des Nervensystems "in Todesgefahr": klarere optische Wahrnehmung, Stabilisierung der Motivation, bessere Berechnung der Bodenbeschaffenheit als Voraussetzung für sicheres Gehen. Vgl. auch Janice Walton-Hadlock.
Joe LeDoux' Erkenntnis über die dirty low road bei Parkinson


Exkurs: "Schmutzige" ROUTE  (Joseph LeDoux) 
Pedelec Tricycle für Geh-Behindete mit Parkinson im Spätstadium

Vgl. Posts vom 9. und vom 27.06.2017

Beschreibung eines Selbsterlebens der schmutzigen ROUTE des Nervensystems: Der Blogger will morgens um 10 Uhr - unter L-Dopa-Medikation seit 21 Uhr des Vortages - sein Pedelec-Trike von dessen Stellplatz vor der Tiefgarage, knapp zwei Meter unterhalb des Niveaus der Straße, heraus fahren.
Hierzu muss er eine schräge Rampe, die  auch noch wendeltreppenartig um 90 Grad nach links dreht, hinunter gehen. Es regnet, und der Ort liegt im Baumschatten. Der Boden ist schlüpfrig. - Trotz präzisester  Vorbereitung zeigt das Nervensystem des Bloggers nach drei Schritten nur noch eine mittelgraue, undifferenzierte Fläche an Stelle des Bodens vor seinen Augen an - als sei dort ein teppich-großer "blinder Fleck", der Details für die Steuerung der Beinbewegungen nicht liefert: keine Abstände, keine Größen- und Höhenangaben, keine Steigungswinkel, nur die graue amorphe, dumpfe Großfläche, d. h. auch keine Resonanz der vom Blogger erzeugten Schrittgeräusche. Und dann? -
Panikartige Antizipation eines bereits erlebten Sturzgeschehens - wie im Februar des Jahres real -, dann bewusstes sanftes Abfedern einer Beinbewegung und Anlehnen an eine rechts gelegene Mauer + Neubesinnung zur sicheren Überwindung der letzten 3 Meter bis zum abgestellten Trike an seiner Ladestation. 
Nach dem Anlehnen an die Mauer sprang die alte, fehlerhafte Visualisierung des gleichmäßig grauen "blinden Flecks" am Boden zurück auf einen steil abwärts schräg spindelförmlich verlaufenden Zementboden mit seinen eingebauten tiefen Rillen im Zement, d. h. auf eine realitätsgetreue Wiedergabe eben dieser Tiefgaragen-Einfahrt. 
Wie gefällt ihnen ein solches Erleben? - Der Blogger erarbeitet Alternativen:

Hier sind die identifizierbaren neuen Schaltkreise des Gehirns 
mit wiederholbaren Wirkungsmustern 
- jenseits von Parkinson-Symptomatik (vgl. Quelle, zitiert am Ende dieses Posts)

1. Schaltkreis: Gehen im Haus,
möglichst lange gerade Strecke innerhalb der Wohnräume gleichmäßig immer wieder hin und her schreitend mit Berührung einer Wand oder eines Möbels bei den  Kehrtwenden um 180 Grad - mit erhobenem Kopf über den nach hinten gezogenen Schultern, zweckfrei als reine Mobilitätsübung, beide Hände frei. Beste Startzeit: ab 14.00 Uhr; Umfang. 30 Minuten, am besten barfuß und auf Holz oder auf einem Sisalteppich. Z. Zt. etwa 50 - 65 % Wahrscheinlichkeit eines sofortigen Starts. - Zuletzt praktiziert am 10.09.2017 für 45 Minuten, am17.09.2017 für 40 Minuten.

Falls dieser 1. Schaltkreis nicht startbar sein sollte, entscheidet sich der Blogger für den 3. Schaltkreis des Wanderns auf der Wiese im Garten. - Es fühlt sich an als wolle das Nervensystem sich mit der Meinung durchsetzen: "Ich weiß besser, was gut für dich ist! Geh hinaus an die Luft."

2. Schaltkreis: Gehen außer Haus
im belebten Stadtgebiet, begleitet von einer Pflegeperson (eine Hand haltend oder ohne Kontakt daneben gehend)
ohne Blickkontakte oder Kommunikation, strikt, doch ohne Hektik um ein Vorankommen bemüht, Kollisionen oder Überraschungen mit Entgegenkommenden klug vermeidend, mit 500 Metern beginnend bis 1.500 Metern Entfernung, Schuhwerk: Sandalen
Die Wahrscheinlichkeit eines problemlosen Starts ist auf nunmehr 10 % gesunken. Dies liegt an dem durch große Tiefbauarbeiten eingezwängten Umfeld vor dem Wohnhaus und dem Lärmpegel der verschiedenen Baumaschinen. Letzter Fehlversuch am 7.08.2017.

Erster gelungener Trainingsgang ohne L-Dopa, an der Hand der Pflegeperson seit erzwungener Pause von 8 Wochen (Bauarbeiten vor dem Haus): 1,5 Kilometer in 20 Minuten auf belebter Geschäftsstraße. Kein Freezing - bis auf den letzten 50 Metern, als ein Bauarbeiter seine laute Maschine für 2 Minuten abschaltete, damit der Blogger mit Begleitperson den Weg zum Hauseingang zurücklegen konnten. - Die Beinmuskulatur wurde auf diesem "Freigang" deutlich stärker in Anspruch genommen als auf den bestens gelungenen Geh-Trainings nach dem 1. und dem 3. Schaltkreis zwei Tage vor diesem Mittwoch, dem 20. O9.2017.

Fazit: "draußen unter's Volk mischen" ist mit deutlich höherem Angst-Risiko verbunden als das Gehen im Hausinneren oder auf blickgeschütztem Garten-Rasen bzw. Wiese. Die Hemmung ist aber beherrschbar!

3. Schaltkreis: Wandern auf der blickgeschützten Gartenwiese barfuß,
ansonsten wie 1.; immer hin und her
Nach Pfarrer Kneipp-Manier auch auf kaltem, nassen Gras
Das Schreiten ähnelt hier einem PowerWalking, mit Schwung und längeren Schritten

Vom Schlurfen "auf Glatteis" zum Grashüpfen und PowerWalking
Besonders aufschlussreich ist immer wieder die Reaktion des Nervensytems an der Schwelle vom mit Steinplatten belegten Terrassenboden zur beginnenden Grasnarbe. Das nervtötende Schlurfen, Zentimeter für Zentimeter vorwärts auf den Steinplatten verwandelt sich in ein leichtfüßiges Hinüber-Hüpfen auf die Grasfläche, sobald das Gehirn erkennt, dass einer der beiden Füße das Gras risikolos erreichen, d. h. betreten kann. Und schon im Hinüber-Hüpfen beginnt das Bewegen der Beine im Jogging-Rhythmus vorwärts -  mit tadelloser Körperhaltung des Bloggers, frei von Symptomen des Parkinsonismus. Vgl. Videos in diesem Blog.

Gehen + Laufen ohne L-Dopa auf der Wiese im Garten am 30.10.2017, 14.00 Uhr (siehe Video).

Zuletzt erfolgreich praktiziert über insgesamt  70 Minuten in drei Teilen am 26./27.08.2017 - mit ein paar kurzen Sprints dazwischen. Zuletzt praktiziert am 09.09.2017 über 30 Minuten.
Am 17./18.09.2017 praktiziert über 100 Minuten auf nassem Rasen bei 14. Grad Celsius.


4. Schaltkreis: Blockade- oder Eis-Brecher "Kick den Karton"
In aufrechter Gehbewegung stückchenweise vorankommend durch "Dribbling" mit einem lehren Pappkarton, der vor dir auf dem Boden liegt.
Das Nervensystem erkennt die Situation sofort als KEINE GEFAHR, IST NUR SPIEL und kooperiert (vgl. Spiel-Szenen im Film AWAKENINGS, Oliver Sacks/Robert de Niro/ ) Vgl. Posts vom  7.12.2015,  vom 22.06.2016 und vom 10.07.2017  in diesem Blog.

Die Wahrscheinlichkeit eines sofortigen Starts ist fast 100 %. Allerdings steigert sich die so erzielte Vorwärtsbewegung im Laufe der Nutzung noch erheblich.

5. Schaltkreis: Matratze-Hüpfen, -Springen, auf der Stelle Treten/Gehen
- oder Judo-Tatami als Untergrund
Vgl. Posts vom  22.06.2016 und vom 10.07.2017  in diesem Blog
Das zentrale Nervensystem springt sofort auf KEINE GEFAHR um, sobald der erste Fuß auf der Matratze gelandet ist bzw. sicher landen wird. Lockere Gehbewegungen werden plötzlich ermöglicht, und das Training kann beginnen. Das Rückgrat wird automatisch gerade, die Schultern ziehen nicht mehr nach vorn.
Aber Achtung: die Bewegung in der so vorübergehend erworbene Mobilität ist sehr anstrengend. Nichts übertreiben. Der Muskeltonus bleibt miserabel, aber Intention wird in Bewegung umgesetzt, ungehemmt.
100 % sofortiges Starten.

Taoistisch-philosophische Anmerkungen:

Dem Nutzer des Blogs ist sicher klar, dass die Bezeichnung als "Schaltkreis" nur eine Allegorie darstellt. Die Taoisten würden einen dieser hier geschilderten L-Dopa-unabhängig wirkenden "Schaltkreise" schlicht als sprunghafte Veränderung der Relation "Physischer Leib" zu "Energie-Leib" (Meridiane usw.) bezeichnen. 
cobblestone walking 1994 in China

Schauen sie auf das nebenstehende Foto vom cobblestone walking des Bloggers auf dem Weg zu einem taoistischem Tempel im Jahre 1994 in China: Mit den vom Druck der Steine schmerzenden Füßen ähnelt sein Gangbild dem eines Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium. Warum?- Das Gehirn versucht den Schmerz zu minimieren. Bei Rückkehr auf ebenen Boden kommt dem Pilgerer sein Schreiten nun wie ein Schweben vor. - So wie beim Sprung auf eine Matratze die Welt wieder in Ordnung und daher Parkinson-Symptom-frei zu sein scheint. - Es ist alles relativ.-

Der Taoist würde wohl so sagen:
Shen, die höchste Energieform, zeigt mittels Chi/qi  (Meridiane usw.) wohin sein Jing den physischen Körper befördert: auf den steinigen Pfad des Parkinsonismus. - Dieser trat dann aber erst zwei Jahre danach, 1996, unbestreitbar in Erscheinung.

6. Schaltkreis: Unvermitteltes Losrennen aus der Gehbewegung
Vorausgesetzt wird, dass der Trainierende sich im Schaltkreis 1, 2 oder 3 befindet und gut zurecht kommt.
Wenn die reine Lust  auf mehr Bewegung den Trainierenden überkommt: nicht zögern, sondern umsichtig und probeweise 10 bis 20 Schritte joggend dazwischen schalten; auch das Abbremsen will gelernt sein; später wiederholen im Renntempo und den erlebten Mobilitätserfolg genießen
50 - 65 % Wahrscheinlichkeit eines sofortigen Starts für das Losrennen.

7. Schaltkreis: Sich achtsam davon Schleichen / Rückzug antreten
zielstrebig, doch mit vorsichtigen kleineren Schritten (kein Trippeln oder Schlurfen) vorwärts gehen -
Voraussetzung ist hierbei, dass der Trainierende meint, sich im Schaltkreis 1, 2 oder 3 zu befinden - in der Realität aber ein anderer Zustand im Zusammenhang mit der L-Dopa-Medikation herrscht.

Es ist der bejammernswerte Zustand der Off-Phasen mit der L-Dopa-Medikation: voll gepumpt mit Tabletten, aber ohne die erhoffte positive Wirkung auf die Mobilität. - Entscheidend ist hierbei, dass innere Ruhe herrscht, bewahrt wird und eine gelassene Haltung des Trainees vorliegt. Der Muskeltonus ist so niedrig, dass von einem Wanderschritt oder PowerWalking keine Rede sein kann.

Die Beine sind schwer, aber die  Fußsohlen kleben nicht am Boden, lassen sich mit etwas Mühe bewegen. Dann Schritt für Schritt voran, das Tempo nicht forcieren. Etwa nach dem Motto des Liedtextes von THE COWARD OF THE COUNTY, wenn Kenny Rogers rezitiert: "Walk away from trouble if you can..., son, you don't need to fight to be a man!" Mit anderen Worten: Bewahre die Ruhe. Das Nervensystem schätzt die noch vorliegende Grundgefahr als weniger heftig, jedenfalls nicht lebensbedrohlich  ein: kein Erstarren, kein Kampf,  keine Flucht, sondern geordneter Rückzug (inkl. das Abwarten einer Chance auf Revanche)

Am 30. Juli 2017 hat der Blogger diesen Schaltkreis 7 zum zweiten Mal erfolgreich ausprobiert; nur 2 Stunden nach der letzten Einnahme von 25 mg L-Dopa, also in einer Phase heftiger Entzugserscheinungen. Muskeltonus 50 % des Normalen.
70 % Wahrscheinlichkeit eines sofortigen "sicheren Umwegs immer an der Wand lang".


8. Schaltkreise zur Bewältigung komplizierter / komplexer Handlungsabläufe
Es geht darum, verloren gegangene Fähigkeiten im Zustand ohne L-Dopa-Medikation neu zu erlernen - jedoch nicht nach dem Motto "Nun mach schon, aber zügig!", sondern nach dem kognitiv definierten Modus "Alles Komplexe lässt sich in kleine, einzelne Schritte zerlegen - Ich beginne ganz systematisch! - Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, breche ich ab und versuche es zu späterer Zeit erneut. Ich will die Freude an meinem Erfolgserlebnis auskosten."

8.1. Schaltkreis "Nachstellen der Hinterachs-Bremse am Pedelec-Trike"
Seit Jahren werfe ich zu früh 'die Flinte ins Korn', d. h. breche meine ungelenken Hantierungen an der Bremse - unverrichteter Dinge - frustriert ab. Meine Fehleistung verbuche ich als Progression von Parkinson.
Ich fahre dann "kamikaze" ohne zweite gute Bremse durch die Stadt. Unverantwortlich!!

Am Sonntag, dem 13.08.2017 gelang das Nachstellen mit Hilfe eines 5 mm Imbus-Schlüssel, mit verlängertem Teil entgegen der Blickrichtung nach rechts drehend, nach Anschlag eine viertel Drehung zurück. Das ganze auf feuchten Kopfsteinpflaster-Steinen knieend und von schräg hinten unter dem Lasten-Korb hindurch auf das Bremsteil schauend, ohne Lesebrille chancenlos. - 
Frisch gewonnene Kompetenz eines Fahrrad-Mechanikers. Eine Riesensache für den Blogger - denn viele kluge Helfer sind an dieser Aufgabe schon gescheitert.

Nun gilt es herauszufinden, auf welche Weise eine beabsichtigte Aktion beste Chancen hat realisiert zu werden. 
Ebenfalls muss durch Übung und Selbstbeobachtung herausgefunden werden, welche Nebenbedingungen zur befürchteten "hyper intention" führen, die selbst schon eine vermeintliche Gefahrenlage reflektiert

8.2. Schaltkreis "volle Verantwortung für das Geschirr- einschliesslich Kochgeschirr -Spülen am Sonntag - außerhalb der eigenen vier Wände"
Nur Parkinson-Kranke können nachvollziehen, worum es geht: Im kaum noch gehfähigen Zustand und ohne L-Dopa-Medikation Ordnung in die Küche eines anderen Haushalts zu bringen. Dutzende, ja hunderte einzelner, niemals vorher vollzogener Bewegungen, zwei Schhritte nach rechts mit schwerer Bratpfanne in der Hand usw, .
Der Blogger wird seine zum 2. Mal am 13.08.2017 gelungene Übung jetzt regelmässig 'anbieten', um einen drohenden Kompetenzverlust zu vermeiden und sich als gleichberechtigt zu fühlen: gleiche rechte - gleiche Pflichten!!

9. Schaltkreis "Dreirad-Fahren mit Pedelec ohne L-Dopa"
Vor zwei Jahren hatte der Blogger zuletzt eine größere Tour ohne L-Dopa gemacht. Das Problem sind der Start vom meist etwas abgelegenen Park-Orten sowie das Absteigen und die anschließende Fortbewegung zu Fuß. Das Fahren selbst erfordert eine hohe Aufmerksamkeit und Vorsicht bei abschüssigen und schrägen Verläufen des Bodens und seines Belages: Kopfstein-Pflaster macht große Probleme auch beim Absteigen vom Dreirad. - Hier heisst es Üben, wie am 13.08.2017 übr ca. 5 km in ländlich-ruhiger Umgebung geschehen.  


Aufgabe des Programmierers:
Finde einen Einstiegsmodus, der sicherstellt, dass Verletzungsgefahren des Trainee minimiert sind und suche nach verschiedenen Verknüpfungen zwischen den Schaltkreisen. So wird ein ciruit-hopping ermöglicht. Dies schafft zusätzliche Sicherheit.
- Baue kleine Erfolgserlebnisse als Meilensteine ein. Hinweise auf Aktivierung weiterer Neurotransmitter und Hormone.
Details festlegen über die körperliche Kondition des Trainees.
Sammlung von Tricks und Tipps zur Vermeidung von Hyper-Motivation - hyper-intention - und ihrer desaströsen Auswirkungen.


wird fortgesetzt





Medizinische Nachrichten:
Fahrradfahren verändert Basalganglien bei Patienten mit Morbus Parkinson
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Patienten mit Gangstörungen oft problemlos Fahrradfahren können und damit sogar Neuronen wieder in den richtigen Takt bringen

Radfahren - weniger Freezing !

Quelle: Storzer L et al.: Bicycling suppresses abnormal beta synchrony in the Parkinsonian basal ganglia; Annals of Neurology 2017; doi 10.1002/ana.25047
Bicycling suppresses abnormal beta synchrony in the Parkinsonian basal ganglia

Abstract

Objective:

Freezing of gait is a poorly understood symptom of Parkinson's disease, and can severely disrupt the locomotion of affected patients. However, bicycling ability remains surprisingly unaffected in most patients suffering from freezing suggesting functional differences in the motor network. The purpose of this study was to characterize and contrast the oscillatory dynamics underlying bicycling and walking in the basal ganglia.

Methods:

We present the first local field potential recordings directly comparing bicycling and walking in Parkinson's disease patients with electrodes implanted in the subthalamic nuclei for deep brain stimulation. Low (13-22 Hz) and high (23-35 Hz) beta power changes were analyzed in 22 subthalamic nuclei from 13 Parkinson's disease patients (57.5 +/- 5.9 years, four female). The study group consisted of five patients with and eight patients without freezing of gait.

Results:

In patients without freezing of gait, both bicycling and walking led to a suppression of subthalamic beta power (13-35 Hz), and this suppression was stronger for bicycling. Freezers showed a similar pattern in general. Superimposed on this pattern, however, we observed a movement-induced, narrowband power increase around 18 Hz, which was evident even in the absence of freezing.

Interpretation:

These results indicate that bicycling facilitates overall suppression of beta power. Furthermore, movement leads to exaggerated synchronization in the low beta band specifically within the basal ganglia of patients susceptible to freezing. Abnormal ∼18 Hz oscillations are implicated in the pathophysiology of freezing of gait, and suppressing them may form a key strategy in developing potential therapies. This article is protected by copyright. All rights reserved.