Mittwoch, 16. November 2016

Muskelschwund nach Absturz des Muskeltonus in Parkinson-Spätphase

Zweifelsfrei ist ein Muskelschwund bei vielen Parkinson-Patienten feststellbar. Dieser Muskelschwund ist aber nicht ein Symptom der neurologischen Erkrankung als vielmehr die Folge eines außer Kontrolle geratenen Systems der Motorik mit der Folge einer Schonungs- und Vermeidungshaltung des betroffenen Patienten. Letzteres führt zu einer Mindernutzung der Muskulatur und hierdurch bedingt zu einem Schwund an Muskelmasse.

Unser Vorzeige-Parkinson-Patient Muhammad Ali soll bis kurz vor seinem Tod im privaten "Gym" seine Muskulatur trainiert haben. Vor dem Absturz seines Muskeltonus konnte diese Aktivität Ali nicht bewahren, wie uns die vielen Fotos von ihm im Rollstuhl beweisen. Man sagt, er habe sein Haus in den letzten Jahren kaum noch verlassen... Der Blogger hätte dem "größtem Boxer aller Zeitem" und Chopper-Motorbike-Fan - wäre er dessen Nachbar in Phoenix, Arizona, gewesen - sein e-Tricycle als Geschenk vor die Tür gestellt und ihm damit zu dem Wichtigsten verhelfen können, das Patienten nach 20- oder 32-jähriger Parkinson-Dauer fehlt: selbst angetriebene und gesteuerte Mobilität außer Haus! Dabei kommt Freude auf... (vgl. auch Post vom 07.06.2016 über die Umstände des Todes von Muhammad Ali im Alter von 74 Jahren nach 32-jähriger Parkinson-Erkrankung.)
e-Tricycle mit Pedalantrieb elektrisch unterstützt
- Wozu ist diese Unterscheidung zwischen Muskelmasse und Muskeltonus wichtig? - Sie hilft bei der selbst bestimmten strategischen Planung von Bewegungen und von Aktionen, die auf Erhaltung der Bewegungsfähigkeit zielen. Lesen sie hierzu die in diesem Blog interpretierten Berichte und Zitate zum Thema Parkinson und  Qi Gong.
Qi Gong schafft nicht Muskelmasse, sondern Willenskraft und Lebensenergie. - Letztere sind es, an denen es dem Parkinson-Patienten "gebricht". So zeigt sich ja auch die Krankheit auf den ersten Blick.

"Heavy body weight feeling" (Gefühl großer Körperschwere) nennen es die Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin und kennen seit 3.000 Jahren wirksame Akupunktur-Strategien zur Behebung dieser Symptomatik, die nicht auf den Morbus Parkinson beschränkt ist. Jeder Gesunde erlebt übrigens in seiner REM-Schlafphase diesen Absturz seines Muskeltonus - jede Nacht. Es dient dem Selbstschutz vor Verletzungen durch heftige Bewegungen des Schlafenden in Angst- und Aggressions-Träumen. - "Heavy body weight feeling" fühlt sich an als würden sie 300 Kilogramm auf die Waage bringen, und ihr noch vorhandenes Muskelfleisch liegt wie Pudding neben ihren Knochen. - Aber auch mit Akupunktur allein sind nur graduelle Erhöhungen des Muskeltonus möglich, keine komplette Stabilisierung. Angefeuert wird die Fehl-Tonisierung jeden Tag auf's Neue durch die L-Dopa-Medikation, die den Patienten süchtig gemacht hat.

Rückschritt zur Motorik des Kleinkindes

Wer kennt sie nicht, die im Rollstuhl sitzend in sich zusammengesackten Altersheim-Pflegepatienten an den Tischen bei den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten.? "Aufrechtes Sitzen ohne Stütze" ist die motorische Kompetenz eines Kleinkindes mit 6-8 Monaten. - Selbst hierzu reicht es nicht mehr. Der Blogger durchlebte 3 ganze Jahre mit dieser Einschränkung des Sitzens ohne Stütze.

Der Blogger erlebt nahezu täglich Situationen, in denen nicht einmal das Erheben vom Fußboden mittels Aufstützen der Arme möglich ist. Totaler Muskelschwund? - Keine Rede davon; der Muskeltonus ist in Folge eines fehlgeleiteten neurologischen Signals so weit abgesunken, dass rein nichts mehr läuft. Aber keine Panik!

Verluste motorischer Kompetenzen
Nach den ersten Enthaltungen von den gewohnten L-Dopa-Medikationen liegt der Blogger im 10. Jahr mit Parkinson, d.h. im Jahr 2007, auf seiner Couch, auf dem Bett oder auf dem Boden und windet sich dort wie ein kranker Fisch auf dem Trockenen: keine Chance des Aufstehens, der Erhebung des Körpers in die Vertikale und der Fortbewegung auf zwei Beinen. Sein Muskeltonus wurde auf nahe Null geschaltet. - 100 mg L-Dopa und 50 Minuten später ist dieses Manko wieder - erst einmal - behoben. Ohne L-Dopa dauert diese "schlaffe Lähmung" fort...

Laufen an der Hand - mutig ohne L-Dopa
Heute, d h. 10 Jahre später, rühmt sich der Blogger seiner wiedergewonnenen Bewegungskompetenz aus der Zeit von 1944 als er an der Hand seiner Mutter durch die Wiesen Mecklenburgs stapfte. Ist das nichts? - Vgl. Tagebuch des Bloggers auf den voran gehenden Postings

Muskelkraft bewahren für erhoffte Verbesserung der Motorik
Die Ledercouch oder der Rollstuhl als Standard-Orte des Aufenthalts sind für L-Dopa-Teilaussteiger tabu. Stattdessen muss der Rückgewinner seiner Motorik alles - fast alles - selbst erledigen, bewältigen, wenn er diese Überlebensimpulse für den Erhalt von Entschlusskrraft und Motorik nutzbar machen will. Selbst ist der Mann oder die Frau.

Rückgewinnung motorischer Kompetenzen
Inzwischen sind folgende Motorik-Kompetenzen neu erworben worden und ersetzen nun die verloren gegangenen. Was soll das heißen? - Es heisst, dass die neueren Kompetenzen nicht identisch sind mit den durch die Parkinson-Erkrankung inklusive Standardmedikation verloren gegangenen:

Gehen, Traben, Hüpfen, Joggen in Haus & Garten
Die wieder erlernte Kompetenz des Gehens auf zwei Beinen ohne L-Dopa-Medikation zeigt sich motorisch-optisch völlig unauffällig, also ohne das typische Schlurfen und Trippeln, ohne das vornüber Beugen des Oberkörpers. Das zentrale Nervensystem hat sich offenbar einen geeigneteren neuen Schaltkreis geschaffen. Schade, dass dieser bei Belastungen gern mal vorübergehend ausfällt: die typischen Phobien vor Durchgängen, Engpässen, in den Regalschluchten von Warenhäusern und Drogeriemärkten. Freezing statt Fortschreiten. Weiterbewegung nach 10-30 Sekunden Pause. - Diese neue Form des "Gehens ohne Parkinson-Symptome" beschränkt sich bisher vorwiegend auf Geh-Strecken, die innerhalb von Wohnungen bzw. Häusern liegen. Auch Gärten gehören zu den sichereren Geh-Strecken, wie der Blogger in verschiedenen Videos seit dem Jahr 2014 hier im Blog dokumentiert hat.

Fazit:
Das "Gehen außer Haus"
sollte in Begleitung einer Pflegeperson möglichst häufig trainiert werden, damit der neue "Schaltkreis" gefestigt wird. Vgl. Tagebuch des Bloggers in voran gehenden Postings
Training zu Hause: tagtäglich und jederzeit. Kein Rollstuhl, kein Gehwagen, keine Krücken.


"Abhängen", d. h. Ausruhen (ohne schlafen zu wollen) auf dem Sofa
in dieser Lage stabilisiert sich der Muskeltonus bei Parkinson -in den Phasen der L-Dopa-Ferien

mit Kopfstütze und hoch gelegten Beinen, ist eine Kompetenz, die der Blogger vorher nicht kannte. Es gab in seinen Wohnungen/Häusern trotz ausreichender Flächen keinen Ort hierfür. Typisch! - Vorteil: Das Nervensystem registriert diese Haltung nicht als "Schlafen", sondern als vorübergehenden Ruhestatus. Dabei kann man prima Radio hören, aber auch meditieren.
So wird vermieden, dass in der täglich gut 2-stündigen Ruhezeit der "Entzug" von L-Dopa ausgehalten wird, ohne dass der Muskeltonus aller Gliedmaßen auf nahe Null absinkt wie nachts, sofern die L-Dopa-Wirkung ausbleibt. Muskeltonus Null kann Todesangst oder Depressionen auslösen. Dies wird beim "Abhängen" ausgeschlossen.


Kreativ werden - ohne Angst davor sich lächerlich zu machen
Wir müssen Übungen entwickeln, um dieser Falle des absinkenden Muskeltonus' zu entkommen!  Das Fatale daran ist die Tatsache, dass die Regression in der Motorik einher geht, verbunden ist oder gleichbedeutend ist mit einer Regression in der Kognition. Auf Deutsch: zum Rückfall auf kleinkindliche Bewegungsmuster addieren sich Denk- und Verstehensdefizite. Nicht nur schwach, sondern auch noch blöd dazu, so mag jemand urteilen, der den Blogger im 20. Patienten-Jahr aus einem Abstand beobachtet. Darauf hat auch Mark P. Hurni in seiner Dissertation über frühkindliches Trauma als Ursache von Morbus Parkinson aufmerksam gemacht.

Das Nervensystem spielt verrückt, stürzt ab und kommt nicht wieder in Gang. Ihr Arzt weiß keinen Rat; er vertraut den Experten, die den Morbus Parkinson mit dem Rigor, dem ständig erhöhten Tonus der Muskulatur gleichsetzen. Dieser mag im Frühstadium der Erkrankung symptomatisch sein, kann aber peu-à-peu mit Hilfe von Akupressur/-punktur behoben werden. Der Morbus Parkinson aber bleibt. Der Patient hat längst die Gefahren der L-Dopa-Medikation durchlebt und erkannt - und niemand glaubt ihm oder traut ihm ein eigenes, zutreffenderes Urteil zu.

Das Zuhause zum Experimentierfeld für Geh-Training umgestalten
Niemand überlegt systematisch, ob seine eigenen 4 (oder mehr) Wände geeignet sind um ein Experimentierfeld für Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation bzw. in der Zeit der L-Dopa-Ferien abzugeben. Beim Blogger hat das viel zu lange gedauert: 2 1/2 Jahre ! Seine geräumige Wohnung ist mit einem sogenannten Laminat-Parkettboden ausgestattet. Das Materual ist synthetisch. Der Parkett-Look ist rein optisch, die Oberfläche ist glatt und minimal strukturiert. Das synthetische Material des Bodenbelags lädt sich bei Reibung elektrisch auf und stört somit die ohnehin lädierte Bioelektrizität des Patienten. Für ein Geh-Training eines Parkinson-Patienten ist diese Bodenfläche denkbar ungeeignet, denn nur in Straßenschuhen ist ein rutschsicheres Gehen darauf möglich. Radikal hat der Blogger eine Geh-Trainingsstrecke von 12 Metern mit einer Art von Läufern aus natürlichem Sisal (Unterseite rutschfestes Gummi) belegt. Die Strecke enthält zwei 90-Grad-Kurven, die leicht und spielerisch zu gehen sind. Geh-Training erfolgt barfuß oder auf Socken.
bei Parkinson: nur Natur + rutschfest
Die geschilderte Strecke geht der Blogger am Tage so oft wie möglich und ohne  "erkennbaren" Grund, ohne ein bestimmtes Ziel. Denn darauf kommt es an: Keinesfalls verbindet er das Geh-Training mit der Erledigung sonstiger Obliegenheiten. Denn letztere stören die Bildung einer inneren Vorstellungskraft über bevorstehende Trainingseinheiten. Keinesfalls transportiert der Blogger "ganz nebenbei" eine Zeitung oder eine Teetasse unterwegs.
Nach einer Gewöhnungszeit von 6 Wochen hat er Anfang Dezember 2016 einen Status erreicht, dass er die geschilderte Geh-Trainingsstrecke leichtfüßig im Stadium ohne L-Dopa zurücklegt - gelegentlich legt er unterwegs kleine Hüpfer oder  Sprünge ein, welche das Gleichgewichtsgefühl sogar stabilisieren. Ein ausreichender Tonus der Muskulatur der Beine, des Beckens sowie der gesamten Wirbelsäule wird auf diese Weise erreicht. Ein Muskelaufbau ist dann erst die Folge monatelanger Geh-Trainings "at home": - Nachahmung empfohlen!

"Denn wie man sich bettet, so liegt man..."
Den heftigsten Absturz des Muskeltonus erlebt der Parkinson-Patient im Bette liegend mit dem Wunsch und Bedürfnis zu schlafen. Bewährt haben sich dabei folgende Konditionen:

# Matratze möglichst "beinhart", um ein Absinken der Knochen in das Matratzen-Weichmaterial zu minimieren. Erleichtert wird so auch das Abstützen der Arme und Hände zum Aufstehen und zum unumgänglichen Umlagern bzw. Umdrehen des Körpers in der Nacht
# Ein straff gezogenes Bettuch aus reiner Baumwolle - zwecks Vermeidung elektrischer Aufladung durch synthetische Fasern.
# möglichst wenig Bettbekleidung wegen störender Faltenbildung
# ein federleichtes Oberbett - im Extremfall auch ohne Bezug - mit Bezug aus leichtem Baumwollstoff. Keine synthetischen Materialien.
# Nachttopf o. ä. in Griffweite des Patienten.

So - geht nix mehr schief!

Wie und womit soll ich den Ausstieg beginnen?
In diesem Blog sind vollständig die Aktionen aufgeführt und detailliert beschrieben, die den Blogger zu seinem Status Quo gebracht haben.  Im Posting vom 19.07.2016 finden sie einen ersten Überblick. Beginnen sie mit ihren geistig-seelischen Fähigkeiten. Da gibt es mit Sicherheit Bedarf für ein Aufräumen und Ausmisten unter den wenig nützlichen Gewohnheiten des Denkens und des Empfindens. - Versuchen sie herauszufinden, was ihr Gegenüber in seinem Inneren bewegt. Probieren sie das Einfühlen in die Welt des anderen. Dies ist nicht einfach.

Wie in diesem Blog gezeigt wird, hat das Praktizieren des Healing Codes spürbare Impulse zur Überwindung negativer seelischer Selbstverletzungen ausgelöst. Gestoppt wurde das gewohnheitsmässige Wiederholen und Erinnern an traumatische Erlebnisse in der Kindheit.

Achtung: psychotherapeutische Hilfe nicht ausschließen
Getreu den Ankündigungen in den Packungsbeilagen der Hersteller von L-Dopa enthaltenden Medikamenten muss jeder Patient damit rechen, dass das Medikament eine Neurose oder Psychose auslöst, wenn es länger als ein paar Jahre und in höherer Dosis als etwa 300 mg pro Tag eingenommen wird. Einzelne Fälle, in denen eine solche Folge nicht eingetreten ist, bestätigen die Regel. - Richten sie sich darauf ein, die Hilfe psychologischer Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

Aber auch ohne Medikamente ist die stark reduzierte körpereigene Dopaminproduktion des Patienten verantwortlich für psychische Veränderungen, die oft fehlgedeutet werden. So beschreibt es die
Wissenschaftsreferentin der französischen Botschaft in Berlin:

"Dadurch ist Dopamin für eine Vielzahl von Körperreaktionen verantwortlich, so etwa für die Feinmotorik oder die Körperbewegung, aber auch für 
- psychischen Antrieb, 
- Wohlbefinden, 
- Lebensfreude, 
- Mut, 
- Konzentration und 
- Vergnügen (Glückshormon)."

Blogger fragt: Wo ist der Neurologe, der seinen neu gewonnenen Langzeit-Patienten auf die zu erwartenden Veeränderungen seiner Persönlichkeit vorbereitet?


Was sind dagegen die Symptome Tremor und Rigor usw. ? vorübergehende Symptome, wenn die in diesem Blog beschriebenen Therapien angewandt werden. Dann behält man "sein" Parkinson, das mit der Eingrenzung des Zitterns nicht vergeht, aber man kennt sich selbst inwendig kaum noch wieder! - Welcher Art ist diese veränderte Persönlichkeit, die sich bei mir eingeschlichen hat und wie reagiere ich daarauf?
Lesen sie zu diesem Thema die Posts der Jahre 2009 und 2010 in diesem Blog.

Französische Forscher der Nuklear-Medizin wollen es genauer wissen und rechtzeitig erfahren, wohin die Reise ihrer Patienten geht (s. o. Link nach Berlin).


Wandern ( nicht Spazierengehen ) - wird fortgesetzt !

Zum Thema Radfahren lesen sie bitte die Postings vom 15.01.2016 und vom 03.07.2009.





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