Freitag, 30. Dezember 2016

Parkinson: auf einem Schlag um 30 Jahre altern ?

Pünktlich vor Silvester erinnert der Blogger an die Erkenntnis, dass ohne eigenes geistiges Wachstum der Kampf des Parkinson-Patienten mit und gegen 50 verschiedene Symptome wenig Erfolg verspricht (vgl auch den Post vom 28.12.2015 in diesem Blog). Der Blogger hat nun eine Spur entdeckt, die das Rätsel wissenschaftlich erklären könnte, wieso ein rüstiger, aktiver Mittfünfziger Mensch innerhalb kürzester Zeit in sich zusammen sinken und von Außenstehenden leicht mit einem Achtzigjährigen verwechselt werden kann. -
Wieder einmal ist es Rudolf Steiner, der Anthroposoph, der kleinste Bausteine einer Spur gefunden und uns zum Verstehen anempfohlen hat. "Die Menschheit wird immer jünger" urteilt Steiner. Aber was meint er damit? - Steiners Beobachtungen ergeben sich aus seiner intuitiven Erkenntnis, dass jeder Mensch in seiner Entwicklung einem 7-Jahres-Rhythmus folge, in dessen Verlauf grundlegende Kompetenzen erworben und andere Meilensteine erreicht werden.
Rudolf Steiner: Entwicklung im 7-Jahres-Rhythmus bis zum Erwachsensein: 0-7, 8-14, 15-21, 22-28

Im logischen Umkehrschluss könnten Steiners Gedanken auch Hinweise zur Beantwortung der Frage liefern, warum ein Krankheitsbild so einseitig auf ein Älter-Erscheinen abzielt. - Handelt es sich um eine biologische Korrektur einer psychischen oder physischen Besonderheit des Patienten?


Merke wohl:
Steiner selbst gab das Beispiel des US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, dessen "Entwicklungsalter" - so Steiner - mit 28 Jahren knapp der Hälfte seines damaligen Lebensalters entspreche. Wilson wurde Präsident z. Zt. des I. Weltkrieges. Seine  Beurteilung Wilsons begründete Steiner vor 100 Jahren mit der Tatsache, dass sich der damalige US-Präsident auffällig häufig in Schriftsätzen an die Nation wende und darin "jünglingshafte Ideale" postuliere, und dies in Zeiten, in denen "wirklichkeitsgesättigte" Selbstverpflichtungen angesagt gewesen wären.
 
Kommt dem Leser da nicht ein aktuellerer Akteur in den Sinn? - der twitternde Designierte von heute?

Ein längerer Blick auf die Steiner'sche Tabelle der Entwicklung des Menschen und ein kurzes Kopfschütteln wird bei den meisten Lesern dieses Blogs zu der einzig möglichen Antwort auf die Ausgangsfrage führen: Regression liegt nahe,  kein Altern sondern ein Zurückfallen auf voran gegangene Phasen der eigenen Entwicklung.

Das äussere Erscheinungsbild des Parkinson-Patienten mag zwar an sehr alte Menschen erinnern, die man als hinfällig erlebt hat. Doch ist das Ungeschickte, die Ziellosigkeit, die Entfremdung und der entgeisterte Blick eines Parkinson-Patienten viel eher an ein geschocktes oder erschrockenes Kind erinnernd als an einen "Lebensgeist" oder "Geistesmenschen", wie Steiner sie in seiner Entwicklungstheorie uns vor Augen stellt. Noch viel klarer wird die Regression, wenn die inneren Vorgänge des Denkens, Empfindens- und Fühlens betrachtet würden. Nun erschrecken sie nicht! - Steiner beschreibt hier Soll-Zustände, nicht Ist-Zustände der menschlichen Entwicklung. Die Lücke zwischen beiden manifestiert sich an den vorgenannten VIPs. Diese sind jedoch nicht allein mit ihrer "Lücke". Millionen von Lemmingen sind bereit ihnen zu folgen; auf Gedeih und Verderb.

Mehr dazu im Neuen Jahr 2017, dem 21. Jahr des Bloggers mit seiner Parkinson-Erkrankung.

Die Themen Vergreisung und Verjüngung beschäftigen auch Rudolf Treichler in: Die Entwicklung der Seele im Lebenslauf  - Stufen, Störungen und Erkrankungen des Seelenlebens, Frankfurt /M., 1984, vgl die folgenden Scans mit Zitataen zum Thema des US-Präsidenten Woodrow Wilson vor 100 Jahren:
Hier lernt man viel über sich selbst und über US-Präsidenten




Aktuelles Thema heute:

1. Was trägt die anthroposophische Medizin und die Therapie mit geistig-seelischen Mitteln bei zur
Erklärung der offenkundigen, gemeinhin für unerklärlich (daher als "idiopathisch" bezeichneten) gehaltenen krankhaften Zustände des Körpers und der Psyche? -

2. Ist der zu beobachtende funktionale Zerfall des menschlichen Bewegungsapparates und der Gedanken- und Gefühlswelt des Parkinson-Patienten ein Phänomen des Rückschittes (Regression) oder des beschleunigten Alterns (Progression)?

Hier im Blog gilt die Regel "Kein Thema zweimal abhandeln". Der Blogger empfiehlt daher zur Einstimmung auf die folgenden Original-Zitate aus dem Werk Paul von der Heides, THERAPIE MIT GEISTIG-SEELISCHEN MITTELN, Nr. 10 der Arbeitsberichte der medizinischen Sektion am Goetheaneum, Dornach 1997, das Lesen des
Posts vom 8. März 2016, "Weniger Parkinsonsymptome - aber neue Gebrechlichkeit", insbesondere der dort zitierten Textstellen aus von der Heides Werk, in diesem Blog.

Wie der Blogger, so wird auch der Leser anfangs nicht geringe Probleme haben, das von den anthroposophischen Ärzten und Psychiatern verwendete Vokabularium nachvollziehen zu können.
Vermeiden sie bitte in eigenem Interesse den Fehler, bisher unbekannte Begriffe von vornherein für unakzeptabel zu erklären. Dies würde nur bedeuten, dass sie sich selbst für lernresistent halten und erklären. Als Anhaltspunkte für die Deutung der Steiner'schen Begriffswelt: der "physische Leib" (= Organisation der Materie), der "Ätherleib" (= Organisation der Biologie, der Lebendigkeit inkl. Drüsensekrete und Bioelektrizität). der "Astralleib" (= seelische, d. h. psychische Organisation des Denkens, Empfindens, der Gefühle), Ich (= Ich-Organisation, Individuation der Tätigkeit des Geistes)

Von der Heides Kennzeichnung des Morbus Parkinson wird uns besonders beschäftigen. Von der Heide hatte selbst seit 1982 mit ersten Parkinson-Symptomen am eigenen Körper zu tun und verstarb 1996 im Alter von 78 Jahren nach einigen schweren Jahren der Pflegebedürftigkeit im Kreise seiner Familie. Von der Heide konnte also - wie Mark Peter Hurni - aus eigener Erfahrung schöpfen und zu ungewohnten Einsichten kommen und verhelfen.

 Exkurs: Zitate Paul von der Heide
in: Paul von der Heide: Therapie mit... Dornach 1997














Zum oben gezeigten Bild 29, S 182 in von der Heides Werk THERAPIE MIT...:

Die bei jedem Parkinson-Patienten feststellbare Umkehr des Energiekreislaufs (vgl. Qi Gong: "kleiner" und "großer Kreislauf") ist auch in der Führung der Linien aufwärts an der Vorderseite des Menschen in der Zeichnung verdeutlicht. - Nach Janice Walton-Hadlock beginnt das Parkinson-Problem mit einer Blockade des Fuß-Magen-Meridians bei St = Ma 40, dem Akupunkturpunkt. Dies führt zu einem Rückstau des Chi = qi, ja zu einer Umkehr der Fliessrichtung des qi. Statt vorn abwärts und am Rücken aufwärts, wie es richtig wäre, fliesst es vorn aufwärts und am Rücken abwärts. Staus in Folge sind vorprogrammiert. Denn alle Meridiane interagieren über bekannte Kreuzungen  und Schnittstellen. Ein Chaos an Warteschlangen entsteht, alle Ampeln bleiben auf "ROT" geschaltet; eben Morbus Parkinson ( vgl. Posts vom 30. März 2016 und vom 28. Oktober 2009 in diesem Blog).

bei typischer Parkinson-Haltung vornüber gebeugt: GV 16 akupunktieren
Strategien für die Umkehr der Fliessrichtung des aufwärts gerichteten Energiestroms am vorderen Teil des Körpers werden nachfolgend skizziert:.

A. Die von von der Heide erkannte  Umkehr des Energieflusses müsste bzw. könnte auch für die Fliessrichtung der bio- elektrischen Energie in den Meridianen gelten: im Rücken des Menschen aufwärts gerichtet statt abwärts. Bei GV 16 staut sich gern der Energiefluss. Durch Elektro-Akupunktur können sie selbst diese Art des Staus schnell beheben, vgl. Abbildung mit GV 16. Mit der Aufhebung eines Staus ändert sich jedoch noch nicht die Fließrichtung. Die Aufhebung des Staus ist hierfür eine notwendige, keine hinreichende Bedingung. GV 16 ist der Akupunkturpunkt, der am nächsten gelegen ist dem Teil des Gehirns, wo die "schwarze Substanz", d h. die Dopamin-produzierenden Zellen, sich in neutrale "Alles-Könner-Zellen" rückverwandelt haben. Da ist nichts "abgestorben"; da sind Zellen aus der nicht mehr ausreichend abgerufenen Sonder-Nutzung (Dopamin-Bereitstellung) in eine generelle Nutzung überführt worden. - Dieser Umstand sollte Anlass zum Nachdenken geben.
Kleiner Kreislauf - den Rücken hinauf, vorn herab

B. Nei tan - Qigong-Übung des "Inneren Elixiers"
Vgl. Ausführungen und Abbildungen im Post vom 17. Oktober 2010, GEHEIMNIS DER GOLDENEN BLÜTE,  in diesem Blog. - Die Nei tan Übung kann erheblich dazu beitragen, dass der fehlgerichtete Energiefluss korrigiert wird. Stichworte: "Baden", "Waschen" , "Das Herz waschen", Inneres Elixier.

wird fortgesetzt!

Im Post vom 29. Juli 2016 finden sie eine kleine Übersicht über alle in 150 Posts in den letzten 8 Jahren im Blog behandelten Akupunktur-Strategien, Übungen und Ernährungsveränderungen usw. im Zusammenhang mir dem Morbus Parkinson im fortgeschrittenem Stadium.

Mittwoch, 16. November 2016

Muskelschwund nach Absturz des Muskeltonus in Parkinson-Spätphase

Zweifelsfrei ist ein Muskelschwund bei vielen Parkinson-Patienten feststellbar. Dieser Muskelschwund ist aber nicht ein Symptom der neurologischen Erkrankung als vielmehr die Folge eines außer Kontrolle geratenen Systems der Motorik mit der Folge einer Schonungs- und Vermeidungshaltung des betroffenen Patienten. Letzteres führt zu einer Mindernutzung der Muskulatur und hierdurch bedingt zu einem Schwund an Muskelmasse.

Unser Vorzeige-Parkinson-Patient Muhammad Ali soll bis kurz vor seinem Tod im privaten "Gym" seine Muskulatur trainiert haben. Vor dem Absturz seines Muskeltonus konnte diese Aktivität Ali nicht bewahren, wie uns die vielen Fotos von ihm im Rollstuhl beweisen. Man sagt, er habe sein Haus in den letzten Jahren kaum noch verlassen... Der Blogger hätte dem "größtem Boxer aller Zeitem" und Chopper-Motorbike-Fan - wäre er dessen Nachbar in Phoenix, Arizona, gewesen - sein e-Tricycle als Geschenk vor die Tür gestellt und ihm damit zu dem Wichtigsten verhelfen können, das Patienten nach 20- oder 32-jähriger Parkinson-Dauer fehlt: selbst angetriebene und gesteuerte Mobilität außer Haus! Dabei kommt Freude auf... (vgl. auch Post vom 07.06.2016 über die Umstände des Todes von Muhammad Ali im Alter von 74 Jahren nach 32-jähriger Parkinson-Erkrankung.)
e-Tricycle mit Pedalantrieb elektrisch unterstützt
- Wozu ist diese Unterscheidung zwischen Muskelmasse und Muskeltonus wichtig? - Sie hilft bei der selbst bestimmten strategischen Planung von Bewegungen und von Aktionen, die auf Erhaltung der Bewegungsfähigkeit zielen. Lesen sie hierzu die in diesem Blog interpretierten Berichte und Zitate zum Thema Parkinson und  Qi Gong.
Qi Gong schafft nicht Muskelmasse, sondern Willenskraft und Lebensenergie. - Letztere sind es, an denen es dem Parkinson-Patienten "gebricht". So zeigt sich ja auch die Krankheit auf den ersten Blick.

"Heavy body weight feeling" (Gefühl großer Körperschwere) nennen es die Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin und kennen seit 3.000 Jahren wirksame Akupunktur-Strategien zur Behebung dieser Symptomatik, die nicht auf den Morbus Parkinson beschränkt ist. Jeder Gesunde erlebt übrigens in seiner REM-Schlafphase diesen Absturz seines Muskeltonus - jede Nacht. Es dient dem Selbstschutz vor Verletzungen durch heftige Bewegungen des Schlafenden in Angst- und Aggressions-Träumen. - "Heavy body weight feeling" fühlt sich an als würden sie 300 Kilogramm auf die Waage bringen, und ihr noch vorhandenes Muskelfleisch liegt wie Pudding neben ihren Knochen. - Aber auch mit Akupunktur allein sind nur graduelle Erhöhungen des Muskeltonus möglich, keine komplette Stabilisierung. Angefeuert wird die Fehl-Tonisierung jeden Tag auf's Neue durch die L-Dopa-Medikation, die den Patienten süchtig gemacht hat.

Rückschritt zur Motorik des Kleinkindes

Wer kennt sie nicht, die im Rollstuhl sitzend in sich zusammengesackten Altersheim-Pflegepatienten an den Tischen bei den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten.? "Aufrechtes Sitzen ohne Stütze" ist die motorische Kompetenz eines Kleinkindes mit 6-8 Monaten. - Selbst hierzu reicht es nicht mehr. Der Blogger durchlebte 3 ganze Jahre mit dieser Einschränkung des Sitzens ohne Stütze.

Der Blogger erlebt nahezu täglich Situationen, in denen nicht einmal das Erheben vom Fußboden mittels Aufstützen der Arme möglich ist. Totaler Muskelschwund? - Keine Rede davon; der Muskeltonus ist in Folge eines fehlgeleiteten neurologischen Signals so weit abgesunken, dass rein nichts mehr läuft. Aber keine Panik!

Verluste motorischer Kompetenzen
Nach den ersten Enthaltungen von den gewohnten L-Dopa-Medikationen liegt der Blogger im 10. Jahr mit Parkinson, d.h. im Jahr 2007, auf seiner Couch, auf dem Bett oder auf dem Boden und windet sich dort wie ein kranker Fisch auf dem Trockenen: keine Chance des Aufstehens, der Erhebung des Körpers in die Vertikale und der Fortbewegung auf zwei Beinen. Sein Muskeltonus wurde auf nahe Null geschaltet. - 100 mg L-Dopa und 50 Minuten später ist dieses Manko wieder - erst einmal - behoben. Ohne L-Dopa dauert diese "schlaffe Lähmung" fort...

Laufen an der Hand - mutig ohne L-Dopa
Heute, d h. 10 Jahre später, rühmt sich der Blogger seiner wiedergewonnenen Bewegungskompetenz aus der Zeit von 1944 als er an der Hand seiner Mutter durch die Wiesen Mecklenburgs stapfte. Ist das nichts? - Vgl. Tagebuch des Bloggers auf den voran gehenden Postings

Muskelkraft bewahren für erhoffte Verbesserung der Motorik
Die Ledercouch oder der Rollstuhl als Standard-Orte des Aufenthalts sind für L-Dopa-Teilaussteiger tabu. Stattdessen muss der Rückgewinner seiner Motorik alles - fast alles - selbst erledigen, bewältigen, wenn er diese Überlebensimpulse für den Erhalt von Entschlusskrraft und Motorik nutzbar machen will. Selbst ist der Mann oder die Frau.

Rückgewinnung motorischer Kompetenzen
Inzwischen sind folgende Motorik-Kompetenzen neu erworben worden und ersetzen nun die verloren gegangenen. Was soll das heißen? - Es heisst, dass die neueren Kompetenzen nicht identisch sind mit den durch die Parkinson-Erkrankung inklusive Standardmedikation verloren gegangenen:

Gehen, Traben, Hüpfen, Joggen in Haus & Garten
Die wieder erlernte Kompetenz des Gehens auf zwei Beinen ohne L-Dopa-Medikation zeigt sich motorisch-optisch völlig unauffällig, also ohne das typische Schlurfen und Trippeln, ohne das vornüber Beugen des Oberkörpers. Das zentrale Nervensystem hat sich offenbar einen geeigneteren neuen Schaltkreis geschaffen. Schade, dass dieser bei Belastungen gern mal vorübergehend ausfällt: die typischen Phobien vor Durchgängen, Engpässen, in den Regalschluchten von Warenhäusern und Drogeriemärkten. Freezing statt Fortschreiten. Weiterbewegung nach 10-30 Sekunden Pause. - Diese neue Form des "Gehens ohne Parkinson-Symptome" beschränkt sich bisher vorwiegend auf Geh-Strecken, die innerhalb von Wohnungen bzw. Häusern liegen. Auch Gärten gehören zu den sichereren Geh-Strecken, wie der Blogger in verschiedenen Videos seit dem Jahr 2014 hier im Blog dokumentiert hat.

Fazit:
Das "Gehen außer Haus"
sollte in Begleitung einer Pflegeperson möglichst häufig trainiert werden, damit der neue "Schaltkreis" gefestigt wird. Vgl. Tagebuch des Bloggers in voran gehenden Postings
Training zu Hause: tagtäglich und jederzeit. Kein Rollstuhl, kein Gehwagen, keine Krücken.


"Abhängen", d. h. Ausruhen (ohne schlafen zu wollen) auf dem Sofa
in dieser Lage stabilisiert sich der Muskeltonus bei Parkinson -in den Phasen der L-Dopa-Ferien

mit Kopfstütze und hoch gelegten Beinen, ist eine Kompetenz, die der Blogger vorher nicht kannte. Es gab in seinen Wohnungen/Häusern trotz ausreichender Flächen keinen Ort hierfür. Typisch! - Vorteil: Das Nervensystem registriert diese Haltung nicht als "Schlafen", sondern als vorübergehenden Ruhestatus. Dabei kann man prima Radio hören, aber auch meditieren.
So wird vermieden, dass in der täglich gut 2-stündigen Ruhezeit der "Entzug" von L-Dopa ausgehalten wird, ohne dass der Muskeltonus aller Gliedmaßen auf nahe Null absinkt wie nachts, sofern die L-Dopa-Wirkung ausbleibt. Muskeltonus Null kann Todesangst oder Depressionen auslösen. Dies wird beim "Abhängen" ausgeschlossen.


Kreativ werden - ohne Angst davor sich lächerlich zu machen
Wir müssen Übungen entwickeln, um dieser Falle des absinkenden Muskeltonus' zu entkommen!  Das Fatale daran ist die Tatsache, dass die Regression in der Motorik einher geht, verbunden ist oder gleichbedeutend ist mit einer Regression in der Kognition. Auf Deutsch: zum Rückfall auf kleinkindliche Bewegungsmuster addieren sich Denk- und Verstehensdefizite. Nicht nur schwach, sondern auch noch blöd dazu, so mag jemand urteilen, der den Blogger im 20. Patienten-Jahr aus einem Abstand beobachtet. Darauf hat auch Mark P. Hurni in seiner Dissertation über frühkindliches Trauma als Ursache von Morbus Parkinson aufmerksam gemacht.

Das Nervensystem spielt verrückt, stürzt ab und kommt nicht wieder in Gang. Ihr Arzt weiß keinen Rat; er vertraut den Experten, die den Morbus Parkinson mit dem Rigor, dem ständig erhöhten Tonus der Muskulatur gleichsetzen. Dieser mag im Frühstadium der Erkrankung symptomatisch sein, kann aber peu-à-peu mit Hilfe von Akupressur/-punktur behoben werden. Der Morbus Parkinson aber bleibt. Der Patient hat längst die Gefahren der L-Dopa-Medikation durchlebt und erkannt - und niemand glaubt ihm oder traut ihm ein eigenes, zutreffenderes Urteil zu.

Das Zuhause zum Experimentierfeld für Geh-Training umgestalten
Niemand überlegt systematisch, ob seine eigenen 4 (oder mehr) Wände geeignet sind um ein Experimentierfeld für Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation bzw. in der Zeit der L-Dopa-Ferien abzugeben. Beim Blogger hat das viel zu lange gedauert: 2 1/2 Jahre ! Seine geräumige Wohnung ist mit einem sogenannten Laminat-Parkettboden ausgestattet. Das Materual ist synthetisch. Der Parkett-Look ist rein optisch, die Oberfläche ist glatt und minimal strukturiert. Das synthetische Material des Bodenbelags lädt sich bei Reibung elektrisch auf und stört somit die ohnehin lädierte Bioelektrizität des Patienten. Für ein Geh-Training eines Parkinson-Patienten ist diese Bodenfläche denkbar ungeeignet, denn nur in Straßenschuhen ist ein rutschsicheres Gehen darauf möglich. Radikal hat der Blogger eine Geh-Trainingsstrecke von 12 Metern mit einer Art von Läufern aus natürlichem Sisal (Unterseite rutschfestes Gummi) belegt. Die Strecke enthält zwei 90-Grad-Kurven, die leicht und spielerisch zu gehen sind. Geh-Training erfolgt barfuß oder auf Socken.
bei Parkinson: nur Natur + rutschfest
Die geschilderte Strecke geht der Blogger am Tage so oft wie möglich und ohne  "erkennbaren" Grund, ohne ein bestimmtes Ziel. Denn darauf kommt es an: Keinesfalls verbindet er das Geh-Training mit der Erledigung sonstiger Obliegenheiten. Denn letztere stören die Bildung einer inneren Vorstellungskraft über bevorstehende Trainingseinheiten. Keinesfalls transportiert der Blogger "ganz nebenbei" eine Zeitung oder eine Teetasse unterwegs.
Nach einer Gewöhnungszeit von 6 Wochen hat er Anfang Dezember 2016 einen Status erreicht, dass er die geschilderte Geh-Trainingsstrecke leichtfüßig im Stadium ohne L-Dopa zurücklegt - gelegentlich legt er unterwegs kleine Hüpfer oder  Sprünge ein, welche das Gleichgewichtsgefühl sogar stabilisieren. Ein ausreichender Tonus der Muskulatur der Beine, des Beckens sowie der gesamten Wirbelsäule wird auf diese Weise erreicht. Ein Muskelaufbau ist dann erst die Folge monatelanger Geh-Trainings "at home": - Nachahmung empfohlen!

"Denn wie man sich bettet, so liegt man..."
Den heftigsten Absturz des Muskeltonus erlebt der Parkinson-Patient im Bette liegend mit dem Wunsch und Bedürfnis zu schlafen. Bewährt haben sich dabei folgende Konditionen:

# Matratze möglichst "beinhart", um ein Absinken der Knochen in das Matratzen-Weichmaterial zu minimieren. Erleichtert wird so auch das Abstützen der Arme und Hände zum Aufstehen und zum unumgänglichen Umlagern bzw. Umdrehen des Körpers in der Nacht
# Ein straff gezogenes Bettuch aus reiner Baumwolle - zwecks Vermeidung elektrischer Aufladung durch synthetische Fasern.
# möglichst wenig Bettbekleidung wegen störender Faltenbildung
# ein federleichtes Oberbett - im Extremfall auch ohne Bezug - mit Bezug aus leichtem Baumwollstoff. Keine synthetischen Materialien.
# Nachttopf o. ä. in Griffweite des Patienten.

So - geht nix mehr schief!

Wie und womit soll ich den Ausstieg beginnen?
In diesem Blog sind vollständig die Aktionen aufgeführt und detailliert beschrieben, die den Blogger zu seinem Status Quo gebracht haben.  Im Posting vom 19.07.2016 finden sie einen ersten Überblick. Beginnen sie mit ihren geistig-seelischen Fähigkeiten. Da gibt es mit Sicherheit Bedarf für ein Aufräumen und Ausmisten unter den wenig nützlichen Gewohnheiten des Denkens und des Empfindens. - Versuchen sie herauszufinden, was ihr Gegenüber in seinem Inneren bewegt. Probieren sie das Einfühlen in die Welt des anderen. Dies ist nicht einfach.

Wie in diesem Blog gezeigt wird, hat das Praktizieren des Healing Codes spürbare Impulse zur Überwindung negativer seelischer Selbstverletzungen ausgelöst. Gestoppt wurde das gewohnheitsmässige Wiederholen und Erinnern an traumatische Erlebnisse in der Kindheit.

Achtung: psychotherapeutische Hilfe nicht ausschließen
Getreu den Ankündigungen in den Packungsbeilagen der Hersteller von L-Dopa enthaltenden Medikamenten muss jeder Patient damit rechen, dass das Medikament eine Neurose oder Psychose auslöst, wenn es länger als ein paar Jahre und in höherer Dosis als etwa 300 mg pro Tag eingenommen wird. Einzelne Fälle, in denen eine solche Folge nicht eingetreten ist, bestätigen die Regel. - Richten sie sich darauf ein, die Hilfe psychologischer Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

Aber auch ohne Medikamente ist die stark reduzierte körpereigene Dopaminproduktion des Patienten verantwortlich für psychische Veränderungen, die oft fehlgedeutet werden. So beschreibt es die
Wissenschaftsreferentin der französischen Botschaft in Berlin:

"Dadurch ist Dopamin für eine Vielzahl von Körperreaktionen verantwortlich, so etwa für die Feinmotorik oder die Körperbewegung, aber auch für 
- psychischen Antrieb, 
- Wohlbefinden, 
- Lebensfreude, 
- Mut, 
- Konzentration und 
- Vergnügen (Glückshormon)."

Blogger fragt: Wo ist der Neurologe, der seinen neu gewonnenen Langzeit-Patienten auf die zu erwartenden Veeränderungen seiner Persönlichkeit vorbereitet?


Was sind dagegen die Symptome Tremor und Rigor usw. ? vorübergehende Symptome, wenn die in diesem Blog beschriebenen Therapien angewandt werden. Dann behält man "sein" Parkinson, das mit der Eingrenzung des Zitterns nicht vergeht, aber man kennt sich selbst inwendig kaum noch wieder! - Welcher Art ist diese veränderte Persönlichkeit, die sich bei mir eingeschlichen hat und wie reagiere ich daarauf?
Lesen sie zu diesem Thema die Posts der Jahre 2009 und 2010 in diesem Blog.

Französische Forscher der Nuklear-Medizin wollen es genauer wissen und rechtzeitig erfahren, wohin die Reise ihrer Patienten geht (s. o. Link nach Berlin).


Wandern ( nicht Spazierengehen ) - wird fortgesetzt !

Zum Thema Radfahren lesen sie bitte die Postings vom 15.01.2016 und vom 03.07.2009.





Dienstag, 15. November 2016

Im 20. Jahr mit Parkinson: Gehtraining-Tagebuch des Bloggers

Seit 2007 sucht der Blogger einen Weg zum Ausstieg aus der ärztlich verordneten Levodopa-Medikation. Hier im parkinson-coaching Blog sind alle Aspekte seines Weges und seiner Ausstiegs- und Teil-Ausstiegs-Szenarien dokumentiert.

Seit einigen Monaten reduziert der Blogger seine L-Dopa-Medikation auf die Nacht- und frühen Morgenstunden. Während des Tages und abends bis etwa 22 Uhr nimmt der Blogger keinerlei Medikamente zu sich. Allerdings wirken die Medikamente Amantadin (50 mg pro Nacht) zur Reduktion des Übergewichts von Glutamat und AZIlECT/Rasagilin (1 mg pro Nacht) am darauf folgenden Tag fort.
Quelle: Merz - Übergewicht des Botenstoffes Glutamat bei Parkinson

Auf diesem Weg reduziert sich die tägliche L-Dopa-Einnahme auf insgesamt 300 mg, verteilt auf 150 mg zum Einschlafen und je 25 mg pro Stunde in der Nacht. An Tagen und Nächten mit gutem Schlafverhalten kann sich die 24-Stunden-Tages- und Nachtration auf 250 mg verringern.

Infolge der geschilderten L-Dopa-Fastenzeit von täglich mindestens 12 Stunden vermindern sich die erschreckenden Nebenwirkungen der L-Dopa-Langzeit-Medikation.

T a g e b u c h    d e s    B l o g g e r s  
a u f   d e m   P f a d    d e r    R ü c k g e w i n n u n g     
s e i n e r    M o b i l i t ä t : (diese Berichterstattung, keineswegs aber das Geh-Training, wird hiermit beendet, 17.01. 2017)


17.01.2017
Das unermüdlich weiterhin betriebene Geh-Training ( ohne L-Dopa-Medikation, in Begleitung einer Pflegeperson ) erreichte heute einen  Meilenstein. Die inzwischen üblich gewordene Strecke von ca. 700 Metern wurde auf 1.600 Meter spontan ausgedehnt. Das Wetter war kalt, aber sonnig und schön. Die Stimmung war gelassen und ruhig. Die Füße schlurften nicht, kein Trippeln oder Festfrieren, keine Angstzustände, nur einige leichte Verzügerungen der Gehbewegung vor Richtungsentscheidungen. Die gesamte Strecke ging der Blogger an der Hand der Pflegeperson.

Eine solche Strecke von 1.600 Metern könnte der Blogger mit L-Dopa-Medikation und den unausweichlichen Schlenker- und anderen Sondrbewegungen aller vier Extremitäten nicht gehend zurücklegen.



10.01.2017

Das wöchentlich 1 x stattfindende Geh-Training (ohne l-Dopa-Medikation, in Begleitung einer Pflegeperson) hat sich auf einem akzeptablen Niveau als zielführend und notwendig herausgestellt und stabilisiert. Der Blogger wird hierüber nicht weiterhin Tagebuch führen, da die beobachteten Veränderungen ziemlich gering ausfallen. - Ein Stopp für das Training kommt nicht in Frage, da die beim Trainierenden entstehende Angst vor dieser wiederkehrenden Herausforderung massiv ist und nur durch Wiederholungen abgebaut werden kann. - Weiter geht's !

03.01.2017
Das Geh-Training während der L-Dopa-freien Tageszeit in Begleitung einer Pflegeperson verlief heute sehr gut vorbereitet auf das herrschende Regenwetter mit festen Stiefeln und Schirmmütze auf dem Kopf. Der "Parcour" bestand aus dem Rundgang um dem links vom Hauseingang gelegenen Häuserblock inkl. belebter Geschäftsstraße und kleinem Weihnachtsmarkt, der gerade abgebaut wurde. Die Schritte waren zügig, kein Schlurfen, kein Festfrieren am Boden, nur einige leichte Verzögerungen. Eine Stunde vor der Übung Darmentleerung, wodurch spannungsfreie Beinbewegungen in Gang kamen. Insgesamt ca. 700 Meter Strecke. Anfangs einige Meter allein, dann an der Hand der Pflegeperson.

20.12.2016
Das heutige Geh-Training außer Haus (ohne L-Dopa, in Begleitung einer Pflegeperson) verlief erfolgreich, aber mit kleinen Einschränkungen: Der Blogger war in übermütiger Grundstimmung ohne Kopfbedeckung und allzu wenig winterlich gekleidet auf Trainingstour wie schon am 13.12.2016 gestartet.
Zwischendurch gab es beim Gehen öfter kleine Verzögerungen, aber keine Freezings. Beim Durchschreiten des noch nicht komplett geöffneten Weihnachtsmarktes störten die läppischen Texte
einiger neuer Weihnachtslied-Interpretationen und führten zum kurzen Innehalten und Kopfschütteln. Ansonsten verlief der Rundgang um den Häuserblock ohne Hindernisse, stets an der Hand der Begleitperson. Keine Trippelschritte, kein Schlurfen der Fußsohlen, kein Straucheln.

13.12.2016
Einen großen Schritt vorwärts macht der Blogger beim heutigen Geh-Training (ohne L-Dopa, außer Haus, in Begleitung einer Pflegeperson): Der gesamte Häuserblock südlich der eigenen Wohnung wurde ruhigen Schrittes erstmalig umrundet; schwierige Strecken davon an der Hand der Pflegeperson. Einbezogen in diesen Rundgaang waren eine belebte Hauptgeschäftstraße und ein kleiner Weihnachtsmarkt von 11.30 - 12.00 Uhr. Es gab kein Freezing, wohl aber einige leichte Schrittverzögerungen vor ungewohnten, neuen Gestaltungen des Gehweges. Gesamte Geh--Strecke: 700 Meter.
50 mg Amantadin wurden zur Dämpfung der überschüssigen körpereigenen Glutamat-Erzeugung eingenommen (vgl. Schaubilder in diesem Post mit dem Abbild der Waage). - Vgl. hierzu die Posts vom 18.10.2009 (Thema Gefühle) und vom 17.05.2014 (Thema Freezing / Mix der Botenstoffe).

Am Vorabend absolvierte der Blogger innerhalb seiner Wohnung ein 15 Minuten umfassendes Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation, die schon um 9 Uhr morgens gestoppt worden war. Wie? - Auf dem mit Läufern aus Natur-Sisal ausgestatteten "Geh-Trainings-Parcour" von insgesamt 12 Metern Länge quer durch seine Stadtwohnung - natürlich. Und unter den Fußsohlen spürt er die Knotenstruktur des Sisalmaterials durch seine Socken hindurch; Fußsohlen-Akupressur frei Haus.

11.12.2016
Nach dem erfolgreichen Geh-Training außer Haus am 08.12.2016 nutzte der Blogger seine stark verbesserte Beweglichkeit auch für ein zusätzliches Geh-Training im Haus ohne L-Dopa-Medikation.
Eine gerade Strecke von 15 Metern wurde ohne Unterbrechung in zügigen Geh-Schritten eine halbe Stunde lang immer wieder hin und zurück gegangen. Alle paar Minuten wurde außerdem das Schritt-Tempo auf eine Art Jogging-Tempo angehoben und nach 7-8 Metern jeweils wieder abgebremst auf Schritt-Tempo. Ergebnis: Während der 30 Minuten keinerlei Hemmung der Geh-Bewegungen von Beinen und Armen (Schwenken im Gegentakt). Auch die vielen unumgänglichen 180 Grad-Drehungen für den Richtungswechsel erfolgten zügig, schwungvoll und frei von Hemmungen. - 2 Stunden vor diesemTraining wurden 50 mg Amantadin von PK-Merz eingenommen, was dem Ausgleich, d. h. der Verringerung der Glutamat-Produktion dienen soll, welche der verminderten Dopamin-Verfügbarkeit anzupassen ist (vgl. Schaubilder mit der Waage zum Ausgleich von Dopamin und Glutamat.)


08.12.2016
Das erste wieder gänzlich gelungene, erfolgreiche Geh-Training außer Haus - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson! Die neue Dosierung mit einer zweiten Portion von 50 mg Amantadin zwecks Reduzierung der Glutamat-Wirkung wurde um 8 Uhr eingenommen. Das Training begann um 10.30 Uhr und dauerte 20 Minuten für eine Strecke von 600 Metern. Störfaktoren gab es wenige. Eche Freezings: keine. Leichte Verzögerungen nur 2 x von wenigen  Sekunden, selbst vor den drei Schaufenstern, an denen der Blogger vorbei gehen muss, um ins Haus einzutreten. Perfekt. kein Schurfen, Trippeln oder Straucheln - und so ging es weiter in der eigenen Wohnung ohne fremde Hilfe.


02.12.2016
Heute lief zum Beginn einer 10 Kilometer kurzen Ausfahrt mit dem e-Tricycle unter strahlender Wintersonne zur Außenalster schon gar nichts mehr. Die Beine versagten um 10.30 Uhr ihren Dienst: kein Gehen und kein kraftvolles Radeln trotz normaler L-Dopa-Dosis. Fahrfähigkeit war jedoch geraade noch gegeben. Um 11 Uhr nahm der Blogger 50 mg AMANTADIN zusätzlich und konnte nach etwa 40 Minuten bis jetzt (20.45 Uhr) eine erträgliche Geh-Fähigkeit bewirken. Ab 15 Uhr auch ohne L-Dopa-Medikation - bis 13 Uhr mit 50 mg L-Dopa pro Stunde.
Fazit: Fällt die Wirkung von L-Dopa einmal aus, kann man es mit einer kleinen Dosis AMANTADIN (z. B. PK-Merz) versuchen. Erklärung: siehe obiges Schaubild mit der Waage zum Ausgleich gegenwirksamer Botenstoffe; Dopamin vs. Glutamat.

29.11.2016
Geh-Training - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson - kommt an diesem sonnigen, aber frostigen Wintertag nicht zum Erfolg. Geht es noch munter und voller Elan die Treppen hinunter, so kommt der Geh-Bewegungsapparat nur 10 Meter vom Hauseingang entfernt draußen auf der belebten Straße zum Stillstand. Der Blogger schiebt das Malheur auf die Tatsache, dass er sich kurz zuvor in der amerikanischen Presse darüber informiert hat, dass der Boxer Muhammad Ali zu seinem einzigen leiblichen Kind, dem 43-jährigen Ali Jr., ein komplett gestörtes Verhältnis hatte. Diese Nachricht hatte den Blogger nachdenklich gemacht. - Aber weit gefehlt! - Beim abendlichen Tabletten-Check musste der Blogger feststellen, dass er - wie schon oft - die bereit liegende 50mg AMANTADIN-Medikation vergessen hatte. Kein Wunder also, dass es zum "internen Freezing" an diesem frostigen Vormittag kam. -
Am 01.12.2016 hat der Blogger die Konsequenz aus diesen Erfahrungen gezogen und in einem Test die tägliche Dosis von 50 mg AMANTADIN morgens um 4 Uhr um eine weitere Dosis von 50 mg erhöht. Die zweite Dosis wird in der Mittagszeit eingenommen - während der Zeit des Entzuges von L-Dopa. Auswirkungen auf die Beweglichkeit werden sorgsam dokumentiert.

22.11.2016
Geh-Training - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson - erfolgte heute bei frühlingshaftem Wetter unter einem besonderen Vorzeichen. Der Blogger hatte das Ziel herauszufinden, ob durch eine Erhöhung der nächtlichen Medikation von Amantadin - 100 mg statt 50 mg pro Nacht wie bisher - eine Verbesserung der Geh-Leistung ereicht werden kann. Das Ergebnis: Zu Beginn des Trainings beim Hinunterlaufen der Treppe sowie beim Durchschreiten des Treppenhauses und beim Heraustreten auf die belebte Straße war eine 100 %ige Verbesserung aller Bewegungen gegeben.  Beim Gehen wurde die hilfreiche Hand der  Pflegeperson nicht in Anspruch genommen - zunächst. Nach etwa 50 Metern konnte der Blogger noch einen äußerst engen Durchgang zwischen Zaun und parkenden Autos problemlos durchschreiten! - Doch dann war das "Wunder" bald beendet. Die Schritte wurden kleiner und langsamer und kamen zwischendurch auch immer wieder zum Stillstand. Keinen Schritt vorwärts ohne die hilfreiche Hand bis zum Hauseingang. Dann weiter die Treppenstufen hinauf ins zweite Stockwerk: Dies Letztere war eine Übung, die wie gewohnt leichtfüßig überwunden wurde - ohne "Bleifüße" und ohne helfende Hand.

Fazit: Das Nervensystem fand keinen Modus, keinen der alten und keinen der neuen "Schaltkreise", der dauerhaft zu der veränderten Amantadin-Dosis gepasst hätte. Rätselraten für Gehirn und den gesamten Bewegungsapparat. - Die geplanten 700 Meter Gehstrecke wurden zwar etwas mühsam, aber nicht freudlos absolviert. Das Phänomen Angst trat dabei nicht in Erscheinung. Vgl. EXKURS
im Post vom 15.11.2016
Also Achtung bei Neudosierung von Medikamenten, die Einfluss nehmen auf die Botenstoffe und ihre Wirkweise. - Wer hätte an den Botenstoff GLUTAMAT bei diesem Experiment gedacht?


15.11.2016
Heute gibt es Nieselregen bei ca. 5 Grad Celsius. Die Stimmung des Bloggers war in den letzten Tagen nicht sehr positiv; eher hektisch und ohne Ruhe. Dies schlägt sich gewöhnlich in schweren Störungen der Gehbewegungen nieder. - Doch insgesamt hat das Duo "Blogger mit Pflegeperson" die als Ziel gesteckten 600 Meter der Gehstrecke im Status ohne L-Dopa-Medikation ohne große Komplikationen absolviert. Insgesamt vier Freezing-Zustände machten den Ausflug aber nicht gerade zur Jubelfeier. Er dauerte von 12.10 - 12.40 Uhr. - Nachträglich stellte der Blogger bei seinem Medikations-Check fest, dass er die Einnahme von 50 mg Amantadin (siehe EXKURS) während der Vornacht schlicht vergessen hatte. - Vielleicht sind hierdurch die erlebten vier Freezings zu erklären.
mit nur einer PflegerIn geht's auch - L-Dopa-freies Geh-Training bei Parkinson


Lernerfahrung:
Nicht entmutigen lassen durch Rückschläge der Stimmungslage und der Bewegungsfähigkeit. Niemals verzichten auf dieses Training der Rückgewinnung von Mobilität. Auf keinen Fall vor dem Geh-Training andere Vorübungen, wie z. B. Qi Gong, durchziehen.
Stattdessen anstrengende Qi Gong-Übungen auf die Zeit ohne Medikation verlegen. Qi Gong-Übungen mit L-Dopa im Blut machen ohnehin wenig Sinn  wegen der dazugehörigen inneren Konzentration auf das Qi, die Lebensenergie, die durch Psychopharmaka wie L-Dopa nicht angemessen interpretiert werden kann.

EXKURS: Welche Rolle spielt die Medikation von AMANTADIN bei den gestörten Bewegungsabläufen des Parkinson-Patienten? Antwort: Das Amantadin hält die anrgende Wirkung des Neurotransmitters GLUTAMAT in Schach, damit bei fehlendem Dopamin nicht überschüssiges GLUTAMAT zur Wirkung kommt.
Quelle: Merz-Website, Parkinson-Medikation


08.11.2016
Ein Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation wie heute kann der Blogger an einem tiefwinterlichen Herbsttag mit heftigen Schneeschauern und Temperaturen von + - 0 Grad C gar nicht empfehlen. Der scharfe Ostwind und das Wirbeln der weißen Flocken durch das Blickfeld wirkten derart störend auf das Nervensystem, dass ein rhythmisches Gehen oder Marschieren nicht zustande kam. Freezing im wahren Sinne des Wortes nach je 3 bis 4 zaghaften Schritten. In etwa 20 Minuten legten wir - Blogger mit Pflegeperson - gerade mal 100 Meter zurück. - Auf ein nächstes und besseres Mal !

ACHTUNG. nachfolgend geänderte Reihenfolge nach Datum voranschreitend !

25.10.2016
Heute war wieder Geh-Trainingstag außer Haus und ohne Medikamente in Begleitung einer Pflegeperson. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend. In einer Art von  Marschier-Stimmung absolvierte der Blogger ca. 700 Meter in etwa 20 Minuten inkl. leichtfüßiges Treppensteigen vom und zum 2. Stockwerk, schwierig zu durchschreitender Treppenhaus-Gang bis zur Eingangstür usw.  Kein "freezing", keine Blockaden, kein Taumeln, Trippeln oder Schlurfen in festen Winterstiefeln, nur kurze Verzögerungen des Marschier-Schrittes vor dem Überqueren von Fahrbahnen für Autos, keine Phobien. Das Marschieren erfolgte großenteils an der Hand der Pflegeperson. Eine Wohltat!

29.10.2016
Heute waren die Bedingungen gut für ein "Langzeit"-Geh-Training - medikamentenfrei, und zwar ohne Begleitung einer Pflegeperson in einem Haus mit einem Mittelgang von 17 Metern Länge und in unbeobachteter Trainingssituation. Dem Blogger gelang es, eine Stunde lang diesen Mittelgang im zügigen Tempo hin und wieder zurück abzuschreiten, ohne von Gch-Hemmungen oder gar von freezing dabei unterbrochen zu werden. Die insgesamt dabei zurückgelegte Strecke umfasste etwa 4 Kilometer: kein Schlurfen, gutes Mitschwingen der Arme, gute Laune, keine Sonderbewegungen des linken Beins, keine Erschöpfung durch Überanstrengung.

01.11.2016
Das heutige Geh-Training ohne L-Dopa in Begleitung einer Pflegeperson führte durch das recht belebte Gebiet des Stadtteils Eimsbüttel. Das Vorankommen erfolgte in ruhigen großen Schritten, die vor Fahrbahn-Überquerungen wie automatisch abgebremst wurden. Auch vor umher laufenden Hunden wurde so abgebremst. Rund 750 Meter Strecke wurden wie am 25.10. gegangen in etwa 25 Minuten. -
Zwei Tage darauf, am 03.11.2016, legte der Blogger mit seinem e-Tricycle eine 22 km lange Strecke im Stadtgebiet zurück - ohne Geh-Störungen beim Verlassen des Elektro-Dreirades mit zusätzlichem Pedalantrieb.


Dieses Tagebuch des Geh-Trainings - ohne L-Dopa, in Begleitung einer Pflegepersson - beginnt am 27.09.2016 im letzten Teil des Post "Gehen lernen..." vom 02.08.2016



 

Dienstag, 4. Oktober 2016

Nobelpreis für Medizin gibt Anregungen für Parkinson-Bekämpfung

Durch Fasten und andere Formen der Zell-Entgiftung könnten Parkinson-Patienten die "Müll-Abfuhr-Automatik" (Autophagie) ihrer degenerierten Hirnzellen der substantia nigra wieder flott machen, - Dies könnte die Umkehr des oft progredient verlaufenden Krankheitsbildes bewirken. (vgl Yoshinuri Ohsumi). Beachten sie zu diesem Thema auch die Wirkung des Hustenmittels Ambroxol bzw. MUCOSOLVAN bei Parkinson-Symptomen.

Diese These des Nobelpreisträgers Yoshinuri Ohsumi liefert nun auch den wissenschaftlichen Hintergrund u. a. für Manfred J. Poggel's Strategien der Zell-Entgiftung zur Parkinson-Bekämpfung, auf die der Blogger mehrfach hingewiesen hat. Auf den Seiten 317f seines Buches "Morbus Parkinson: Meine Heilung ohne Chemie" bietet Poggel ihnen ein - nach Meinung des Bloggers - perfektes Entgiftungsdiät als "Erste Hilfe"-Maßnahme an. Nutzen sie diese Anregung; beginnen sie hier und heute! Fasten fördert Autophagie.

Vgl Posting vom 05. April 2014 in diesem Blog: "Einer kam durch: Manfred J. Poggel - geheilter Parkinson-Patient"
im Alter gilt es, die lädierte Zell-Müllabfuhr zu reaktivieren, z.B. durch Fasten

So funktioniert Autophagie - das Entsorgungs-Recycling der Zellen

Dass diese Fokussierung auf den Autophagie-Prozess von sehr praktischer Bedeutung für Parkinson-Patienten ist, zeigen die folgenden Beispiele:

Schisandra chinensis
Wu Wei Zi - Schisandra-Beere unterstützt Autophagie in der substantia nigra



Schisandrabeere wirkt stärkend auf den Autophagie-Prozess, wie Labor-Tests zeigen.

Es geht hier um schädliche Wirkungen von D-Galaktose (Milchzucker, Schleimzucker), und nicht um D-Laktat (Milchsäure). welch letzteres im bulgarischen Yoghurt so positiv wiederbelebend wirkt. (Vgl. Posting vom 05.07.2016.) Das lignin der Schisandra-Beere unterstützt dabei die Regeneration geschädigter Zellen im Autophagie-Prozess.



Der Konsum von Schisandra-Beeren erhöht auch den Dopamin-Spiegel, so dass er Parkinson-Patienten generell empfohlen wird:

"Adaptogen: Die traditionelle Benutzung von Schisandra als stärkendes Mittel veranlasste die Wissenschaft, diese Pflanze näher zu untersuchen. Dabei wurde erkannt, dass Schisandra adaptogene Eigenschaften besitzt. Adaptogene sind Substanzen, von denen man annimmt, dass sie die nicht-spezifische Resistenz des Organismus gegen physische, chemische oder biologische Angriffe stärkt. Primär wird die allgemeine physiologische Abwehr des Körpers verbessert. Die stimulierende Wirkung von Schisandra auf das Nervensystem ist nicht aufputschend wie bei Amphetaminen oder Koffein. Dabei wirkt Schisandra stärker je grösser die Erschöpfung ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Schisandra das zentrale Nervensystem durch Erhöhung des Dopaminspiegels stimuliert."

In getrockneter Form sind die Schisandra-Beeren auch hierzulande bei verschiedenen Versandhäusern erhältlich. Schisandra Beere = Wu Wei Zi auf Chinesisch.

Andere auf die Autophagie wirkende Substanzen wurden bereits in biochemischen Labors getestet. Vgl. Literatur:
30 Seiten im Kapitel über Parkinson und Autophagie

Wu Wei : the aancient art of non-doing

getrocknete Wu Wei Zi - mehrfach täglich 3 Beeren zerkauen


Freitag, 9. September 2016

Das Leben wird härter aber schöner für Parkinson-Patienten nach Verzicht auf L-Dopa

Nun ist ein Etappenziel des Bloggers erreicht:

1.  Tägliche "Ferien"
In seinem zehnjährigen Kampf gegen unerträgliche Wirkungen und Nebenwirkungen von Madopar T (Standard L-Dopa-Medikament) ist nun Stabilität erreicht. Der Blogger kann getrost von 9 Uhr morgens bis 22 Uhr abends auf jede Art von Medikation verzichten. Gefühl und Verstand registrieren dies als wesentlichen Fortschritt. Im Grunde wird der Patient zur Chimäre: zum Löwen mit L-Dopa; zum Zicklein ohne L-Dopa. Das Erfreuliche an diesem doppelgesichtigen Erscheinungsbild ist der Umstand, dass der Löwe nur in einem gedämpften Zustand (nämlich nachts und vorwiegend schlafend) auftritt während das etwas mickrige Zicklein seine Überlebensfähigkeit tagsüber unter Beweis stellen muss. - Wer hätte schon Freude daran, über den gesamten Tag mit einem ältlichen brüllenden Löwen zu tun zu haben?
Parkinson-Chimäre: Löwe mit L-Dopa, Zicklein ohne L-Dopa

Hier ist nicht von einem Totalverzicht auf Parkinson-Medikamente die Rede, wie z. B. bei Howard Shifke, sondern von einem täglich 12-stündigen Verzicht, nachdem vorher bereits L-Dopa-Abhängigkeit (= Sucht) bestand.

Einzelheiten über das neue "Ferien-Gefühl" finden sie unter der Ziffer 6. Das schönere Leben geht allerdings nicht allein darauf zurück, dass die 24 Stunden eines Tages in jeweils halbzeitig mit und ohne L-Dopa-Medikation eingeteilt werden. Schöner wird das Leben nur bei und mit einer Reduzierung der vielen unterschiedlichen Parkinson-Symptome. Dieses Abarbeiten von typischen Symptomen muss parallel zur Reduzierung der L-Dopa-Einnahme geleistet werden.

Alle dem Blogger zur Verfügung stehenden, meist aus der Fachliteratur zur traditionellen chinesischen Medizin und neuester neurobiologischer Forschung entnommenen Anregungen und Methoden sind in diesem Blog dargestellt. - Eine andere wichtige Quelle sind die Patienten-Berichte und Empfehlungen ehemaliger Parkinson-Patienten, die symptomfrei geworden sind nachdem sie bestimmten Methoden folgten bzw. unabhängig von der Frage der eigenen Symptomatik neue Erkenntnisse dokumentierten ( z.B. Howard Shifke, Manfred J. Poggel, Mark P. Hurni, vgl. Posting vom 17.10.2016 in diesem Blog, Janice Walton-Hadlock). Erwähnt werden muss auch der Healing Code, eine Art Übung des inneren Qi Gong, die der Blogger unentwegt praktiziert hat und die auch noch nach Jahren nachwirkt, wie in verschiedenen Postings dieses Blogs dokumentiert ist. Anweisungen zur Praktik des Healing Code sind in dem gleichnamigen Buch beschrieben, das sie in jeder Buchhandlung finden können.

2.  Bei Flugreisen: Rollstuhl-Service bestellen
in Flughäfen unentgelicher Rollstuhl-Service

Flugreisen kann der Blogger jedoch nicht ohne Rollstuhl-Service vom Check-in bis zum Flugzeug realisieren. Hierbei geht es um die Überwindung von Angsthemmungen  beim Eintritt in Flughafen-Hallen. Insbesondere die Sicherheitskontrollen überfordern die Konzentrationsfähigkeit von Parkinson-Patienten: mit abgelegtem Hosengürtel und Pass zwischen des Zähnen das rechte Bein heben zur Schuhsohlen-Kontrolle !!?? niemals.

2.  ganztägig ohne Hilfsmittel im Hause
Mit der vorgenannten Ausnahme verzichtet der Blogger komplett auf jegliche Benutzung von Roll-Fahrzeugen zuhause oder anderswo in geschlossenen Räumen.

Die Gehbewegungen sind allerdings in den Medikations-Freizeiten ziemlich gedämpft und mit großer Vorsicht auszuführen.
Vorteil: Der Blogger baut ohne gesonderte Trainings allein durch sein 12-stündiges auf-den-Beinen-Sein Muskulatur auf. Im Rollstuhl hockend wären diese 12 Stunden mit Muskelschwund verbunden.

Die Muskulatur wird allernötigst allnächtlich gebraucht, um den  Körper in eine entspannte Ruhelage drehen zu können. (Der Blogger spricht vom 20. Jahr nach seiner Parkinson-Diagnose.)

3. Gefahr durch Muskeltonus-Absinken beim Schwimmen
Beim Schwimmen muss der Blogger mit heftigen, unvorhersehbaren Schwankungen des Muskeltonus rechnen, die gefährlich werden können. Beim Eintritt in das Wasser kommt zunächst Freude auf. Der Körper ist etwa so schwer wie das von ihm verdrängte Wasser; also schwerelos. Alles geht leicht von der Hand - bis Angst aufkommt. Dann sinkt der Muskeltonus auf nahezu null, und selbst langsames Schwimmen wird zäh...
Schlimmer wird es noch beim Verlassen des Wassers. Das Nervensystem bleibt auf das Stadium vorübergehender Schwerelosigkeit im Wasser fixiert und verkennt die Realität der Bewegungen an Land: Der Muskeltonus bleibt minimal, und der Blogger sackt am Strand/an Land in die Knie. Mit großer Anstrengung gelingt das Strecken der Beine, und es kommt ein halbwegs aufrechter Gang zustande. - Der Blogger rät: Bleiben sie nur in Intervallen von jeweils 5 Minuten im Wasser!

4. "Morgenstunde hat Gold im Munde." auch bei Parkinson
Einkauf außer Haus nach letzter Dosis L-Dopa um 9 Uhr - die Dosis erlaubt von 9 bis 11 Uhr weitgehend sicheres Gehen außer Haus und Treppensteigen.

5. Elektro-Dreirad mit Pedal-Zusatzantrieb
mit Pedal- und Elektroantrieb unterwegs bis 20 km Distanz bei Parkinson im 20. Jahr

Möglichst täglich nutzt der Blogger mit oder ohne Medikation sein e-Trike vom Hersteller "part mobil avanti" mit Moped-Nummernschild. Nach jeder E-Trike-Fahrt werden seine Gehbewegungen sicherer, Die gesamte Körpermuskulatur wird gestärkt




6. Parkinson-Chimäre ohne L-Dopa als Zicklein
Es soll hier der Frage nachgegangen werden, inwiefern das Leben sich "schöner" anfühlt in der Tageshälfte von 12 Stunden ohne L-Dopa-Medikation. Das Leben ist schöner

- weil das unwillkürliche Zucken der Gesichts- und Halsmuskeln nicht mehr den Gesichtsausdruck prägen, sondern die jeweils herrschende Gemütslage 

- weil in aller Ruhe Gedanken geordnet werden können, ohne dass alles Tun, Denken und Fühlen von einer unnatürlichen Hast geprägt sind.

-  weil endlich der Drang erlischt, sich selbst als besonders leistungsfähig oder ganz generell als positiv darzustellen. An deren Stelle tritt Realitätsnähe, so dass auch Fehlleistungen keine Scham mehr auslösen.

- weil die "Fall-Sucht" deutlich weniger ausgeprägt ist als unter der Medikation, die das Gehirn zur Überschätzung der eigenen Fähigkeiten animiert.

- weil es keine Schwankungen in der Mobilität mehr gibt, die unter Medikation das größte Unfallrisiko begründen. Ein ängstlich meckerndes Zicklein muss ja auch keine Zebras jagen wie der Löwe, um  im Bild der Chimäre zu bleiben. - Kleine Brötchen backen! Das tut gut am Ende.

- weil selbst die leidvollen Themen Stuhlgang und Blasenentleerung mit dem geringerem Muskeltonus ohne L-Dopa ihre angstverstärkende Wirkung eingebüsst haben. Zunächst ist die Verdauung mittels Macrogol zu stabilisieren, dann folgt Training der Schließmuskulatur usw. Zusätzliche Hilfe kommt durch Trinken von Ayran (türkisches Yoghurt-Getränk) bis zu einem Liter pro Tag  - Sollte Darm- und Blasendrang nachts auftreten, dann sorgt das nachts eingenommene L-Dopa für gut koordinierte Mobilität des Patienten.- Es ist für alles gesorgt. Nichts kommt jedoch zustande ohne systematisches Training. Das gilt auch für das Richten der Bekleidung beim und nach dem Stuhlgang ohne Medikation! Keine einfache Sache.

- weil der ca. 4 Stunden nach der letzten Einnahme von 25 mg L-Dopa erreichte Zustand unvergleichlich angenehmer und stabiler ist als z. B. die oft erlebten unbeeinflussbaren Wirkungsschwankungen der Standard-Medikationen: Es gibt keine Muskelsteifheit (= Rigor) und kein Zittern der Hände (= Ruhetremor). Allerdings gibt es bei Überlastung des Nervensystems weiterhin das gefürchtete Einfrieren der Gehbewegungen, das "Freezing". Letzteres bleibt mit "grobschlächtigem Zittern" oder Schütteln verbunden.

- weil der Blogger wieder an abendlichen Geselligkeiten teilnehmen kann: Die Muskulatur im Beckenbereich und entlang der Wirbelsäule ist durch das e-Trike-Training so gut entwickelt, dass die Phase des Zusammensinkens am Tisch beim Sitzen überwunden ist. Beim Feiern gilt der Blogger abends als "unverwüstlich".
Die Stimme ist zwar leise, klingt aber nicht mickerig meckernd wie die eines Zickleins..

- weil die Levodopa-Droge unter Missbrauch meines Verstandes keine Trugbilder  mehr erzeugen kann, die mit Energievergeudung verbunden sind. Die Energie meines Bewusstseins bleibt hier bei mir - sie kann nicht davon fliegen. (vgl. Posting vom 10.11.2010 in diesem Blog)

Liu I Ming beschreibt diesen Missbrauch des Verstandes so:
Achtsam das Feuer hüten - nur ohne L-Dopa bei Parkinson


- weil in der L-Dopa-freien Phase das Grundproblem der seit ewig gestörten Nachtruhe gelöst wurde. Diverse Akupressur- und Akupunktur-Strategien wurden in der Fachliteratur gefunden, angewandt und in diesem Blog dargestellt. Ergebnisse: (1) kein Restless-Legs-Syndrom mehr in der Nacht (2) Reservierung der täglichen L-Dopa-Ration auf die Nacht und den frühen Morgen. (3) Abkehr von mittäglichen Herausforderungen, die nur unter L-Dopa erzwungen werden können. Stattdessen himmlische Ruhe, geruhsame Zeit des L-Dopa-Entzugs über Mittag.

- weil die innerliche Angst vor dem Eingeständnis der eigenen Unterwerfung unter "die Fuchtel" einer anderen Person aufgelöst worden ist durch erfolgreiche Psychotherapie auf tiefenpsychologischer Grundlage  (von 2010 - 2013) .  Die nun erreichte zusätzliche "Freiheit von der Droge L-Dopa" kann auf diese Weise als Doppelsieg täglich gefeiert werden. Liu I-Ming, der taoistische Psychologe, erklärt in seinem Gedicht "Der Mond borgt sich das Licht der Sonne" wie die verschenkte Freiheit zurück geholt wird:
Parkinson bezwingen beginnt mit dem  Rückgewinnen des eigenen Willens. Liu I-Ming beschreibt den inneren Vorgang: Der Mond...


- weil der nunmehr erreichte Zustand in der Zeit der L-Dopa-Ferien im Hinblick auf die Beweglichkeit unvergleichlich angenehmer und ungefährlicher ist als die Zustände, die jeder Patient mit L-Dopa-Medikation kennt.
Das Auf und Ab, das jeder Parkinson-Patient kennt: Wirkungsschwankungen von L-Dopa


 Es gibt immer schon einen voraus gegangenen Wirkungszyklus, so dass von einer "Basis = Null" niemals die Rede sein kann: Die L-Dopa-Einnahme findet am Tiefpunkt der Wirkung des voran gehenden Wirkungszyklus statt. Dann geht es "bergauf", der Gipfel wird erreicht, und es geht wieder steil abwärts bis zum nächsten Tiefpunkt usw. Am Tiefpunkt ein  hilfloser Patient mit den üblichen Kennzeichen, siehe Abbildung.
Manche mögen's so: auf und ab. Der Blogger mag Gleichmut.

Schon im Kindesalter schieden sich die Geister, wenn es darum ging, welche "Fahrgeschäfte" des örtlichen Jahrmarktes am höchsten in der Gunst standen. Die einen wollten Achter- und Geisterbahn fahren, die anderen lieber Auto-Scooter und Karussel... Ich entschied mich gegen die Geisterbahnen - der Blogger entscheidet sich heute  gegen das hektische Auf und Ab der Wirkungsschwankungen. Dabei ist noch beachtlich, dass kein Patient mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass jede L-Dopa-Einnahme überhaupt einen "hohen Bogen" an Beweglichkeit erzeugt. Stress kann alle Wirkungen vereiteln. Schade drum.

Und siehe da: die mit der Methode der L-Dopa-Ferien vom Blogger erreichte Beweglichkeit liegt graphisch gesehen etwa bei einem waagerechten Strich, der von der kleinen Mittel-Markierung an der senkrechten  Koordinate der oben wiedergegebenen Grafik nach rechts hin quer durch die gelb gezeichneten Kurven verläuft. - Die untenstehende Abbildung gehört nicht mehr zum täglichen  Erscheinungsbild des Bloggers. - In seltenen Krisenfällen muss der Blogger aber noch mit dieser Körpersprache rechnen.


- weil nur im drogenfreien Zustand (keine L-Dopa-Medikation) der "gute und mutige Wolf" gefüttert wird, statt des "hinterhältig lauernden Wolfes", um das Bild des Indianer-Häuptlings zu gebrauchen, der von Howard Shifke zitiert wird. Da werden müde schwarze Zellen wieder munter, natürliches Dopamin wird endlich abgerufen.
Parkinson-Patient bei Standard-Medikation mit L-Dopa



- wird fortgesetzt




A C H T U N G !
Eine Übersicht aller in diesem Blog behandelten Methoden und Erfahrungsberichte bei der Überwindung verschiedenster Parkinson-Symptome finden sie im Posting vom 19.07.2016.





...und hier kommt noch ein wenig Lesestoff für die ewigen Zweifler an der Realität der Wirksamkeit der Akupunktur und der Existenz des Meridiansystems. Hier haben sich nun die CT-Spezialisten ans Werk gemacht und eindeutige  Ergebnisse erzielt; siehe nebenstehende Abbildung.

mittels CT-Technologie identifiziert: Akupunkturpunkte auf den Meridianen

Dienstag, 2. August 2016

Gehen lernen ohne Parkinson-Medikamente: Healing Code-Erlebnisse wirken nach

Am Schluss dieses Posting finden sie:

"T a g e b u c h    d e s    B l o g g e r s   a u f   d e m   P f a d   d e r   R ü c k g e w i n n u n g   s e i n e r    M o b i l i t ä t " - wird laufend fortgeschrieben ! -

bis zum 13.10.2016 insgesamt 60 007 Blog-Nutzer
Nutzer: parkinson-coaching blogspot.com




Am 31. Juli 2016 traf es den Blogger wie ein Blitz. Beim Besuch der Ausstellung Friedensreich Hundertwasser  "Wege ins Paradies" im Ernst Barlach Museum, Wedel bei Hamburg, fiel sein Blick auf den exponierten Text "Das Recht auf Schöpfung",  und aus war es mit sonntäglicher Gemütlichkeit mit ein wenig Kunst-Zeitvertreib. "Ich habe mein Recht auf schöpferische Tätigkeit nicht rechtzeitig erkannt und wahrgenommen! Ja, ich habe verkannt, dass untergehen, regredieren muss, wer dieses Recht nicht gleichzeitig als Pflicht begreift. - Wer nicht mit aller Intensität an sich selbst arbeitet, entwickelt sich rückwärts."  Das Ergebnis dieses Gedankengewitters war erwartungsgemäß eine heftige Form von Parkinson-Schüttellähmung trotz bestens eingestellter Levodopa-Medikation morgens um 11.15 Uhr. - Das Ganze wirkt bis heute nach. -
Friedensreich Hundertwasser: Das Recht auf Schöpfung
Derartiges hatte der Blogger zuletzt im Frühjahr 2013 beim Besuch einer Otto Dix-Ausstellung in Tunesien erlebt - als das "Löschen negativer alter Bilder - und Ersetzen durch positive neue" gemäß Healing Code tagtäglich geübt wurde; vgl Posting vom 23. Mai 2013. Sehen sie hier das alte Bild "Katze und Hahn" von Otto Dix unter dem neuen Bild von Friedensreich Hundertwasser "Das Recht auf Schöpfung".

Klar war an diesem regnerischen Hochsommertag im Juli 2016, dass sich Hundertwassers "Right to create" auch auf die innere Haltung des Bloggers im Umgang mit seiner Parkinson-Erkrankung bezog. "Ja, du hast das Recht und die Pflicht, dir eigene Gedanken zur Verbesserung deiner Lage zu machen. Du darfst und musst nicht darauf vertrauen, dass die Levodopa-Medikation als "Goldstandard" für alle Parkinson-Patienten gepriesen wird." Traue dir eigene Urteilsfähigkeit zu, entwickele eine eigene Strategie und setze diese umsichtig und achtsam in deine Realität um! - zögere und zaudere nicht, überhaste nichts; aber bleib  ein schöpferisch tätiger Mensch hier auf Erden und werde nicht zum Opfer des Systems GESUNDHEITSWIRTSCHAFT!

Zum Nachlesen kommt hier Friedensreich Hundertwassers Textfassung des Rechts auf Schöpfung:

"DAS RECHT AUF SCHÖPFUNG Schöpfung ist die allererste Bedingung des Menschen und sein Ziel. Das Recht auf Schöpfung ist bedeutender als das Recht auf Nahrung. Wenn der Mensch nicht schöpferisch tätig ist oder daran gehindet wird, hört er auf, menschliche Funktionen auszuüben, und er verliert die Berechtigung als höheres Wesen auf dieser Erde anwesend  zu sein. Unser wahrer Analphabetismus ist nicht die Unfähigkeit, lesen und schreiben zu können, sondern die Unfähigkeit, kreativ tätig zu sein. Die Kinder, die sogenannten Primitiven und die sogenannten Abnormalen haben ein viel größeres schöpferisches Wissen, bis sie durch Erziehung, Uniformierung und Konventionen ihre Seele verlieren."
Beim Healing Code kam 2013 dieses Otto Dix Bild hoch und sollte ersetzt werden

Was bedeutet diese Denk-Dusche am Sonntagmorgen jetzt aktuell? - Mit dieser Fragestellung im Sinn stieß der Blogger bei einer Web-Recherche - so nebenbei - auf die sogenannte Pflege-Charta mit den Grundrechten jedes Pflegebedürftigen. - Flugs wurden die hehren Grundsätze deutscher Gesundheitspolitik auf die Problemlage des Bloggers bezogen und auf Verwendbarkeit abgeklopft.
Hier sind erste Ergebnisse dargestellt:


Fall 1:
Im Verlauf ihres Parkinson-Status' stehen alle Patienten vor typischen Krisen, die sie daran hindern halbwegs normale Geh-Bewegungen auszuführen. Wenn solche Blockaden nicht überwunden bzw. systematisch abgebaut werden, gewinnen Gewohnheiten, wie z. B. partieller Rückzug aus der Öffentlichkeit, die Oberhand und gefährden auf Dauer den Grad der Mobilität:

# Sie sind durch eine parkinson-typische Mobilitätsblockade daran gehindert, die Tür zum Eingang eines Hauses, eines öffentlichen Nahverkehrsmittels oder eines Toilettenraumes zu öffnen. (Erste Phase spätestens etwa 6 Jahre nach offensichtlichem Beginn der Erkrankung.)

# Sie wollen in ein Kaufhaus oder in einen großen Supermarkt gehen und stehen im Eingang unbeweglich anderen Passanten im Wege. (Zweite Phase unter Levodopa-Medikation; jedoch mit sog Off-Zeiten der Unwirksamkeit - in heftiger Form spätestens 12 Jahre nach Beginn)

# Sie wollen eine Kirche oder eine Ausstellungshalle betreten, können heftige Sonderbewegungen eines Beines und/oder eines Armes nicht kontrollieren - dabei verfolgen alle Passanten sie scheinbar mit ihren Blicken und betrachten sie kritisch. - Sie können ihren Weg unmöglich fortsetzen. (spätestens nach etwa 15 Jahren seit Beginn der Erkrankung, sogar bei äußerst reduzierter Levodopa-Medikation und zeitweisen Tabletten-"Ferien")

Fall 2:
Verloren gegangene Grade der Mobilität können Parkinson-Patienten - sogar nach dem 15. Jahr der Erkrankung - durch tägliche Geh-Übungen zurück gewinnen. Vgl. hierzu in diesem Blog die Postings vom 30. April 2015, 22. Dezember 2014 und vom 16. August 2014 - zum Teil mit VIDEOS über Gehen ohne jede Medikamente im 17./18. Jahr mit Parkinson. - Die intellektuelle Redlichkeit zwingt zu der Aussage, dass solche "lichten Tage und Wochen" zwar immer wieder möglich sind, dass mit einer sicheren Wiederholung aber nicht gerechnet werden darf! - Immer dran bleiben, heißt diee Devise.
Hier sind ihre Pflegerechte verbürgt: individuelle Betreuung statt 08/15-Verwahrung

In den vorgenannten Fällen gilt aber: Ohne eine persönliche, gut vorbereitete Begleitungsperson sollte der Patient solche Geh-Ausflüge nicht unternehmen. Die psychischen Folgen von zu erwartenden Off-, Freezing- und Hyperkinese-Attacken sind so negativ, dass sie womögliche positive Wirkungen  zunichte machen. (mitten auf einem Zebrastreifen "festgefroren" zu sein - die Fußgängerampel springt von GRÜN auf ROT - und heftig mit den Armen schlotternd zwischen sich vorbei schiebenden Autos zu stehen - dies wird seine Langzeit-Wirkung nicht verfehlen: Verunsicherung, Angst, Isolation in der Wohnung, im Haus oder in der Pflegestelle. So muss es aber nicht enden.

Sie haben das  Recht auf Pflegeleistungen, die ihrem persönlichen Bedarf entsprechen. Dazu gehört auch die persönliche Begleitung bei Geh-Übungen außer Haus, wenn dies der Erhaltung ihrer Mobilität und Selbstorganisation dient.  Lesen sie hier den Wortlaut der Artikel 4 und 5 der Pflege-Charta, der sich auch die deutsche Bundesregierung und die Krankenversicherungen verpflichtet fühlen:

"Artikel 4: Pflege, Betreuung und Behandlung
Jeder hilfe­- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf eine an seinem per­sönlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfördernde und qualifizierte Pflege, Betreuung und Behandlung.


Artikel 5: Information, Beratung und Aufklärung
Jeder hilfe­- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf umfassende Informa­tionen über Möglichkeiten und Angebote der Beratung, der Hilfe, der Pflege sowie der Behandlung."


Ein Recht zu haben auf eine bestimmte Pflegeleistung heisst dabei nicht, dass sie entsprechende Leistungen stets ohne zusätzliche Entgelte erhalten müssen. - Kalkulieren sie deshalb bitte im Vorhinein entsprechende Zusatzkosten ein, verzichten sie aber nicht auf das viel wichtigere Service-Angebot ihrer Pflegestelle! Eine gesuchte Person zur Begleitung zu finden und zu verpflichten ist für einen alleinstehenden Parkinsonpatienten eine fast unlösbare Aufgabe,



Die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen:


Artikel 1: Selbstbestimmung und Hilfe zur Selbsthilfe
Jeder hilfe-­ und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf Hilfe zur Selbsthilfe sowie auf Unterstützung, um ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Leben führen zu können.
 

Artikel 2: Körperliche und seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit
Jeder hilfe-­ und pflegebedürftige Mensch hat das Recht, vor Gefahren für Leib und Seele geschützt zu werden.


Artikel 3: Privatheit
Jeder hilfe-­ und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf Wahrung und Schutz seiner Privat­- und Intimsphäre.
 

Artikel 4: Pflege, Betreuung und Behandlung
Jeder hilfe­- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf eine an seinem per­sönlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfördernde und qualifizierte Pflege, Betreuung und Behandlung.
 

Artikel 5: Information, Beratung und Aufklärung
Jeder hilfe-­ und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf umfassende Informa­ tionen über Möglichkeiten und Angebote der Beratung, der Hilfe, der Pflege sowie der Behandlung.
 

Artikel 6: Kommunikation, Wertschätzung und Teilhabe an der Gesellschaft
Jeder hilfe-­ und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf Wertschätzung, Austausch mit anderen Menschen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
 

Artikel 7: Religion, Kultur und Weltanschauung
Jeder hilfe­- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht, seiner Kultur und Weltanschauung entsprechend zu leben und seine Religion auszuüben.
 

Artikel 8: Palliative Begleitung, Sterben und Tod
Jeder hilfe­- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht, in Würde zu sterben.
 



Mit der Pflege-Charta soll die Situation hilfe- und pflegebedürftiger Menschen verbessert und ihre Position als Verbraucherinnen und Verbraucher gestärkt werden. Erarbeitet wurde die Charta am "Runden Tisch Pflege" (2003-2005). Neben dem Bundesfamilienministerium waren daran unter anderem Länder und Kommunen, Träger von Pflegeeinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, private Träger sowie Pflegekassen beteiligt. Hilfebedürftigen und ihren Angehörigen bietet die Charta einen Maßstab zur Beurteilung der Qualität der Pflegeleistungen. Einrichtungen oder ambulante Dienste können ihre Angebote an der Pflege-Charta messen.
 


P R A X I S - T E S T : 
Der Fall des Bloggers im Juli 2016 im 20. Jahr mit Morbus Parkinson




„Zeitenwende“ im Spät-Parkinsonismus unterstützen: 

Laufen oder Joggen
 statt Gehen in der Phase mit L-Dopa-Medikation

Gehen üben in Begleitung
in der Phase ohne L-Dopa-Medikation

tägliche Geh-Übungen für 100 % Gehbehinderte, begleitet von einem Pfleger

Nach 20 Jahren Parkinson wieder Gehen gelernt!



Die Geh-Behinderung besteht in der Summierung verschiedener parkinson-typischer Symptome, die alle mit einem Zustand enden, in dem die Beine gehemmt werden Gehbewegungen zu vollziehen: 



A. Bewegungsblockaden vor „Barrieren“ (inkl. solche eingebildeter  Art) oder als Schreck-Reaktion beim Klingeln eines Telefons

B. plötzlicher Absturz der Medikamentenwirkung gegen Ende ( end-of-the-dose) oder kurz vor der geplanten Neudosierung von L-Dopa

C. plötzlich auftretende Off-Zeit (volle Medikation, jedoch ohne jede Wirkung) nach mehr als 200 mg L-Dopa-Einnahme – ohne erkennbare Gründe

D. plötzlicher Absturz der L-Dopa-Wirkung in Streßsituationen, verbunden mit Phobien verschiedener Art, insbesondere Agoraphobie, Claustrophobie (U-Bahn-Tunnel, automatische Toiletten auf Autobahn-Raststätten)

E. Heftige Überbewegungen eines Beines und eines Armes, die den Körper so schwanken lassen, dass Sturzgefahr besteht; für kurze Strecken hilft ein „lockeres“ Traben dabei, aus dieser Zwangslage heraus zu kommen.

Dies ist die reale Ausgangslage, die individuelle Strategie der halbtäglichen Levodopa-Ferien des Bloggers im Juli 2016:




24 Uhr – 10 Uhr

mit dieser Medikation:
25 mg L-Dopa/ Stunde
1 mg  Azilect pro Nacht
50 mg Amantadin pro Nacht
11 Uhr – 23 Uhr

k e i n e   M e d i k a m e n t e
Ereignisse A., B., C., D.
Ereignisse A., D., E.
mittlere Belastbarkeit beim Gehen auf der Straße, jedoch unangenehme, steife Bewegungen;
Tragen leichter Taschen ist möglich
Geringe Belastbarkeit beim Gehen auf der Straße; im privaten Garten lockeres Gehen und kurzes Joggen möglich;
Hände müssen frei bleiben,
Tragen auch leichter Taschen unmöglich
Gegenmittel bei Gehhemmung: mitgeführten City-Scooter aus Alu benutzen

Bei A. oder E. Geh-Hemmung:
mitgeführter City-Scooter aus Alu nützt nur in der Prävention einer Geh-Hemmung, aber nicht mehr, wenn die Hemmung bereits eingetreten ist. In letzterem Fall mangelt es an ausreichendem Gefühl für das Gleichgewicht. Akute Sturzgefahr ist dann ohne oder auch mit Scooter gegeben.

Elektro-Dreirad mit zusätzlichem Pedal-Antrieb: auch längere Stadtfahrten von 20 km bei viel verkehr möglich auf dem Radweg; auch Einkaufen möglich
volle Belastbarkeit
Elektro-Dreirad mit zusätzlichem
Pedal-Antrieb: Fahrten auf dem Lande und Besuch von  Ausflugslokalen möglich bis 5 km Entfernung und zurück

Alles  o h n e   Begleitperson machbar

Eine pflegerische Unterstützung bzw. Entlastung ist dennoch gefragt, damit nicht alle Kraft für das Baden und hauswirtschaftliche Notwendigkeiten verzehrt wird. Wichtig ist es Kraft zu sparen, um das einstündige Taijji-Qigong-Programm des Bloggers durchzuziehen. Dies ist wichtig für Mobilität und Sturz-Prävention.vgl. Literatur-Auszug, S. 1

Geh-Übung notwendig:
zur Sicherung der mühsam wiedergewonnenen Kompetenz des Gehens außer Haus; zum Üben von Methoden des Ausstiegs bei Immobilität

Krankenpfleger oder Altenpfleger zwecks Begleitung eines gehbehinderten Parkinson-Patienten
g e s u c h t !
(vgl. nachfolgendes Tagebuch des Bloggers)





Literatur-Auszug S. 1, NEJM 2012

T a g e b u c h    d e s    B l o g g e r s   a u f   d e m   P f a d    d e r    R ü c k g e w i n n u n g     s e i n e r    M o b i l i t ä t :

07.07.2016
Antrag auf Leistungen der Privaten Pflegepflichtversicherung gestellt bei der DKV

26.07.2016
Begutachtung durch Gutachterin von MEDICPROOF GmbH zur Feststellung der
Leistungsvoraussetzungen für die Pflegestufe 1 in der Wohnung des Antragstellers

05.08.2016
Feststellung der Pflegestufe 1 durch die DKV,  Private Pflegepflichtversicherung

06.08.2016
Gutschrift von ca. € 70 auf das Konto des Bloggers durch die DKV, die 30 % der Pflegepauschale für Juli 2016 erstattet. 70 % trägt die Beihilfe.

09.08.2016
Verabredung des Beratungstermins am 23.08.2016 mit compass private pflegeberatung.

11.08.2016
Anfrage per e-Mail bei MEDICPROOF wegen eines Termins für pflegefachliche Stellungnahme

23.08.2016
Termin mit Beraterin von compass private pflegeberatung, Köln, in der eigenen Wohnung.  Empfehlung einer engen Zusammenarbeit mit einem geeigneten Anbieter der ambulanten Pflege im Wohnstadtteil des Bloggers; Einholung eines Kostenvoranschlags u.a. für Begleitung durch Pflegepersonal  1 x in der Woche bei nachmittäglichen Geh-Übungen im Status der kompletten Pause bzw. "Ferien" von der L-Dopa-Medikation: "medikamenenfrei". Dieses ist eine "zusätzliche Betreuungsleistung" und wird mit höchstens € 104 monatlich berechnet und erstattet.

13.09.2016
Termin mit Vertreter des DRK - Sozialstation Eimsbüttel-Nord wegen Festlegung eines passenden Pflege-Leistungsangebotes und Kostenkalkulation, in der Wohnung des Bloggers in Hamburg-Eimsbüttel.

15.09.2016
Unterschrift eines Pflegevertrages mit der DRK-Sozialstation inkl. 1 x wöchentlich Begleitung des Bloggers durch eine Pflegeperson bei Geh-Trainings ohne L-Dopa-Medikation am frühen Nachmittag außer Haus.

27.09.2016
Von 12.00 bis 12.35 Uhr begleitetes Geh-Training außer Haus. Ca. 600 Meter Strecke, davon größtenteils an der Hand, sozusagen im Hänsel und Gretel-Stil, in Begleitung der Pflegeperson.
Letzte Medikation: 8.00 Uhr morgens 25 mg Madopar T.
Charakteristika:
# Pünktlich eine halbe Stunde vor dem geplanten Beginn des Geh-Trainings ereignen sich zwei auffällige, nicht bewusst gesteuerte Phänomene:
# Erstens beginnt am Oberkörper eine Art Schwitzanfall, der völlig ungewöhnlich für den Blogger  ist.
# Zweitens entsteht ohne jede Vorankündigung der Drang, in Ruhe vor dem Training noch den Darm zu entleeren. Dies funktioniert bestens und erleichtert erheblich das In-Gang-Kommen fließender Geh-Motorik.

Lernerfahrung: im weiteren Verlauf des Geh-Trainings - ohne L-Dopa, in Begleitung einer Pflegeperson - wird deutlich, dass die Kompetenz des Bloggers zum lockeren Gehen ohne psychische oder muskuläre Hemmungen abhängig ist von der zeitgleichen bzw. zu erwartenden Tätigkeit des Dickdarms. Darmdrang bringt Geh-Bewegungen der Beine und der mitschwingenden Arme regelmäßig zum Stillstand. - (Dasselbe gilt im übrigen auch für den Harndrang.) Der Blogger erinnert aus den längst vergangenen Tagen und Jahren mit parkinsontypischer Obstipation die indirekt, aber permanent wirkende Hemmung des nicht zum Ziel kommenden Darmdrangs auf die Fahigkeit des Gehens. - Und: je näher die rettende Toilette war, desto heftiger die HEMMUNG der Beinbewegungen!
Vgl. auch den Post über Obstipation in diesem Blog.


Einzelheiten:
k e i n  F r e e z i n g , aber gelegentliche Stopps vor "Barrieren".
Im Treppenhaus, 2. Stockwerk, auf- und abwärts Gehen war leicht und beschwingt!
12 Meter langer Treppenhaus-Flur wurde als "Gefahrenzone" wahrgenommen.
Geh-Bewegungen  draußen: ruhig und stetig, gelegentlich zögernd. Kein Schlurfen, kein Trippeln, keine vornüber gebeugte Haltung, keine dystonischen Sonderbewegungen des linken Beins (wie beim Gehen mit Medikation)

11.10.2016
Nun schon zum dritten Mal ist der Blogger zur Mittagszeit in Begleitung der Pflegeperson im Zustand völliger Freiheit von Medikamenten draußen auf der Straße in Eimsbüttel spazieren gegangen, allerdings nahezu die gesamte Strecke von 700 Metern an der Hand. Erstmalig wurde der Häuserblock komplett umrundet. Dabei wurden auch enge Stellen des Trottoires von nur ca. 100 cm Breite problemlos durchschritten. Kein Freezing.
Rückkehr in den Hauseingang mit zwei zusätzlichen Eingangstüren für zwei Geschäfte war allerdings mit ca. 20 Sekunden Stopp verbunden. Auch im langen Hausflur setzten die gewohnten Geh-Hemmungen wieder ein.
Körperhaltung: nicht vornüber gebeugt. Schrittgröße eines gesunden Gleichaltrigen, Schritt-Frequenz erkennbar um ca 10-20 % verlangsamt. Keinerlei Schlurfen, Trippel, Stolpern, keine dystonischen Sonderbewegungen eines Beins. Erscheinungsbild: da kommen zwei Leute gegangen, wobei die erkennbare jüngere Pflegeperson einen älteren Mann dabei unterstützt seinen Spaziergang zu machen.

18.10.2016
Nichts als die Wahrheit... : Heute funktionierte das wöchentliche Geh-Training im Zustand ohne Medikation in Begleitung einer Pflegeperson gar nicht. Nach wenigen zaghaften Schritten klebten gleichsam die Schuhsohlen am Boden fest: Erstarren statt Gehen.
Ursachen-Erforschung ergab:
- Es war falsch, ein festes Ziel vorher festzulegen, das es zu erreichen galt: den Enten-Weiher im Park.
So ging es nicht mehr um das Geh-Training als solches, sondern um das Gehen als Mittel zur Erreichung des Zieles, verbunden mit dem dort ersehnten Genuss der herbstlichen Stimmung am Weiher. Das Gehen diente einem gesetzten Zweck. So wurde das wahre Ziel des Trainings, ja das Training als solches verfehlt. Der Blogger befand sich nicht im Yi-Modus (yi = Absicht, vgl Definition am Ende dieses Tagesprotokolls).  Stattdessen kommt Enttäuschung über den Misserfolg des Geh-Versuchs und über den verfehlten Genuss am herbstlichen Weiher auf. Und ehrlich gesagt: hatte das Nervensystem des Bloggers am 18.10.2016 nicht allen Grund, seinem Befehlsgeber zu misstrauen - nach dem 3 Tage vorher am 15.10.2016 erlebten Sturz auf der schrägen Rampe der Tiefgarage ? Besser Erstarren als erneut Stürzen!

Psychologisch betrachtet:
Der Blogger fiel eindeutig in die Falle "seiner" Dissoziation, in der das Ich nicht einmal die gewollte Geh-Bewegung erwirken konnte, vgl. nachstehende Abbildung einer Tafelzeichnung Rudolf Steiners, in: Rudy Vandercruysse: Die therapeutische Dimension des Denkens, S. 112f. Nicht das "Ich" steuerte die Fortbewegung zu Fuß, sondern das genuss-süchtige Ego versuchte vergeblich, die zum Gehen zur Verfügung stehenden Beine in Richtung Enten-Weiher zu mobilisieren (WOLLEN vor DENKEN). Das Nervensystem "purzelte durcheinander", schaltete auf "Streik" und ging siegreich aus dem "Arbeitskampf" hervor. Der "Hausmeister" wollte "Eigentümer" spielen und ruinierte alles. Vgl hierzu das Posting "Neuropathologisches Drama in 5 Akten" vom 7.12.2009 in diesem Blog mit dem "Inneren Dialog eines Schüttelgelähmten"  
(Hinweis: DENKEN ist bei Steiner nicht das Wiederkäuen vorgefasster Standpunkte, sondern das individuelle Durchdringen von gedanklichen Zusammenhängen  und Erkenntnissen. - Grübeln ist das Gegenteil von DENKEN. - Das FÜHLEN lokalisiert Steiner nicht im Bauch, sondern im Herzen des Menschen).
Rudy Vandercruysse / Rudolf Steiner

- Bei der abendlichen Überprüfung der Medikation ergab sich, dass eines von drei Medikamenten, die 50 mg Amantadin, in der Nacht vor dem letzten Geh-Training versehentlich ausgelassen wurde.  Damit war der Blogger zur Zeit des Trainings ca. 32  Stunden  o h n e  Amantadin. - Dies könnte zu der auffällig schwachen Geh-Bewegung beigetragen haben.
Rudy Vandercruysse / Rudolf Steiner Text zur Grafik Analyse

- Schon drei Tage zuvor erlebte der Blogger einen "Rückschritt" in Form eines vermeidbaren heftigen Sturzes auf einer abschüssigen Rampe einer Tiefgarage. Und das trotz optimaler Dosierung mit L-Dopa, morgens auf dem Weg zum E-Trike vor einer 13 km langen Ausfahrt im Stadtgebiet Hamburgs. Es erscheint möglich, dass dieser Sturz auch erklärbar ist durch den "Übermut", d.h.das Überschätzen der eigenen  Fähigkeiten in Folge der bis morgens anhaltenden Medikation von 25 mg L-Dopa pro Stunde.

Was bedeutet "Yi-Modus"?
"Yi: Intellect of the Spleen

The spirit of the Spleen System is Yi, or intellect. Yi is associated with the earth element, its direction is center, and its planetary energy is Saturn. Yi includes our capacity to use our conceptual mind to exercise discernment and to form intentions. An unbalanced Yi can manifest as discursiveness or unconscious internal chatter: a kind of over-thinking or “pensiveness” that damages the Spleen. A healthy Yi manifests as spirit-infused intelligence and understanding."


Nun ist die Herausforderung eine Doppelte:
"Gefahren" lauern allenthalben - ob mit oder ohne Parkinson-Medikamente. - Trotzdem weiter die eigene Mobilität trainieren, heißt die Devise. Ohne Medikation geht dies aber nur in Begleitung einer Pflegeperson und ohne ein vorher gesetzten "hohes" Ziel.



Dieses Tagebuch des Bloggers wird im Posting vom 15.11.2016 fortgesetzt, d. h. laufend aktualisiert.

A C H T U N G !
Eine Übersicht aller in diesem Blog behandelten Methoden und Erfahrungsberichte bei der Überwindung verschiedenster Parkinson-Symptome finden sie im Posting vom 19.07.2016.