Donnerstag, 30. Oktober 2014

Alternative Parkinson-Therapien im Selbstversuch - Dokumentation

Der Blogger hat in den vergangenen 5 Jahren auf exakt 100 Posts seine eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen anderen Parkinson-Patienten zugänglich gemacht. Im 18. Jahr seit Beginn der Symptomatik hat der Blogger seine pflegeunabhängige, komplett selbständige Lebens- und Haushaltsführung wiederhergestellt. Die Blog-Statistik zählt zur Zeit 22.000 Seitenaufrufe.

Hier lesen sie die Überschriften aller Posts auf diesem Blog:


Freitag, 24. Oktober 2014

Strukturelle / somatoforme Dissoziation des Parkinson-Patienten - Literatur



und hier finden sie eine knappe Darstellung der Strukturellen Dissoziation und eines Therapie-Ansatzes

Parkinson: strukturelle Dissoziation besonderer Art?




Jeder Parkinson-Patient sollte sich mit dem Thema auseinander setzen, welche psychologischen Vorgänge hinter den degenerativen neurologischen Veränderungen stehen. Eine Dissertation an der Universität Granada, Spanien, liefert zu diesem Thema kreative Diskussionsbeiträge. - Der frisch gebackene "Dr." war übrigens ein Geschäftsmann mittleren Alters, der selbst Parkinson-Patient geworden war und der den Weg der Introspektion ging.

Der bei Hurni auftauchende Begriff "strukturelle Dissoziation" ist hier kurz auf Deutsch erklärt.

Lesenswert sind auch die einschlägigen Ausführungen in diesem Blog von 2012 zu diesem Thema der getrennten Persönlichkeitsanteile.

Bildunterschrift hinzufügen















Hurnis  Arbeit ist  in spanischer Sprache  (Castellano)  erschienen.
(Markus-­‐Peter  Hurni:  „El  trauma  emocional  como   posible  factor   etiologico   en   el enfermedad  de Parkinson idiopatico“,   Granada  2009)    


     

Der Blogger wagt die Probe auf's Exempel: Hier ist eine erste Darstellung der Befindlichkeit eines "waschechten" Parkinson-Patienten nach 17 Jahren der Erkrankung, davon 6 Jahre härtester Arbeit am Entzug des Parkinson-Medikaments L-Dopa (Levodopa). Nach erschreckenden Entzugserscheinungen von 2009 - 2013 ist nun ein womöglich stabilisierter Zustand erreicht. Eine Reduktion der L-Dopa-Medikation wurde erreicht. Pro Tag werden zwischen 125 und 250 mg L-Dopa eingenommen, begrenzt auf die Zeit von 5 - 11 Uhr vormittags. Ab Mittag lebt der Blogger medikamentenfrei.

Hier ist eine Aufstellung der Befindlichkeit und Symptomatik in der medikationsfreien Zeit:

1. Spastische Zuckungen des linken Beins und Fußes kommen zur Ruhe. 

2. Die Hände zittern nicht.

3. Unwillkürliche Verzerrungen der Gesichtsmuskulatur kommen nicht mehr vor - bis am nächsten Morgen die Medikation erneut startet.

4. Das Gangbild wirkt etwas müde, jedoch kein Schlurfen oder Trippeln. Beim Gehen innerhalb der eigenen oder fremden vier Wände gibt es öfters unfreiwillige Stopps, die dem Freezing ähneln mit dem Unterschied, dass keine Angstgefühle damit verbunden sind. Stürze können durch größte Achtsamkeit beim Gehen zu Hause vermieden werden.

5. Immer wieder kann ein "Gehen ohne Zweck" hemmungsfrei praktiziert werden, das dann aussieht wie bei einem gesunden Menschen. Eine Kanne voll Kaffee oder auch nur eine Milchflasche können nicht umher getragen werden,  ohne dass unerwartete Stopps beim Gehen eingelegt werden, weil die Beine dem Geh-Befehl nicht folgen.

6. Stark gehemmt bleibt das Gehen, sobald ein Telefon klingelt oder die Türglocke läutet.

7. Beim Gehen kann nicht gleichzeitig gesprochen werden.

8. Auf öffentlichen Straßen ist ein vorsichtiges Gehen zwar möglich, kann jedoch ohne einfühlsame Begleitung keineswegs empfohlen werden. Entgegen kommende Passanten, Radfahrer und
Hunde können jederzeit ein Freezing, d.h. einen Zustand zwanghafter Bewegungslosigkeit auslösen. Das Gleiche gilt für das Überqueren von Straßen und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel: ohne Medikation kein sicherer Zugang.

9. Die Stimmungslage ist gegenüber der Medikationszeit am Morgen deutlich verbessert und entspannt. 

10. Ruhige Gespräche und schriftliche Darstellungen mit dem Laptop sind möglich. Das Denken bewegt sich in ruhigen, selbstkritischen Bahnen.

11. Die ersten drei Stunden nach Entzug der L-Dopa-Medikation sind unangenehm und nicht selten von depressiven Verstimmungen begleitet, die weitgehend gleichmütig hingenommen werden.

12. Abends ist jede Form privater gesellschaftlicher Zusammenkünfte erwünscht und möglich.

13. Die geliebten Musikinstrumente müssen in dieser Zeit warten bis am nächsten Vormittag wieder unter L-dopa-Medikation Spielfähigkeit ereicht wird. Schade! 

14. Unter belastenden Bedingungen kommt es weiterhin zu "Fehlleistungen", die aus der Zeit vor der Parkinson-Erkrankung bekannt sind und auch unter L-Dopa-Medikation nicht gemildert, sondern regelmäßig verstärkt wurden und werden. Eine gute Übersicht über typische Störungen und "Fehlleistungen" bei struktureller Dissoziation  - als Vorbedingung des morbus parkinson - gibt nachfolgende Tabelle von Ellert Nijenhuis e. a. :


"Structural dissociation" ist der Begriff, der von Mark Hurni in die wissenschaftliche Diskussion über die Kennzeichnung "innerer" Symptome des idiopathischen morbus parkinson eingeführt wurde (s.o. wiedergegebene Tabelle). 
Hierzu folgt eine weitere Tabelle, von Ellert Nijenhuis e. a., welche einen guten Überblick über die Symptomatik der "strukturellen  Dissoziation" gibt:


 

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Parkinson: Brainwave Vibration No. 3 während Akupressur

Bei der Auflösung der mit der strukturellen Dissoziation des Parkinson-Patienten einher gehenden Blockaden des bioelektrischen Stroms in den Meridianen kann eine wenig bekannte Qigong-Übung hilfreich sein, die hier kurz geschildert wird. Es handelt sich um die ungewohnte Kombination  zweier Techniken:

1. Akupressur, ausgeführt mit dem Zeigefinger oder Daumen der eigenen Hand und

2. Brainwave Vibration Chanting No. 3 (Gehirnwellen-Vibration-Sprechgesang nach Ilchi Li) zur gleichen Zeit

als Verstärker des Akupressur-Impulses zwecks nachhaltiger Auflösung von Energieblockaden entlang betroffener Meridiane ( = Laufbahnen bioelektrischen Stroms mit Niedrigvolt-Spannung )

Voraussetzung für die Wirksamkeit  von "Akupressur cum Brainwave" ist, dass der Praktizierende

1.1. auf Grundlage der Akupunktur-Literatur der TCM einschlägige Akupunkturpunkte identifiziert hat, die für bestimmte psychosomatische Parkinson-Symptome im Zusammenhaang mit seiner strukturellen Dissoziation relevant sein könnten. Die Erfahrung zeigt, dass bestimmte Akupunkturpunkte jahrelang druckempfindlich bleiben, wenn diese nicht effizient stimuliert werden. Dieser Aufgabe stellt sich die hier vorgestellte Kombinations-Übung "Akupressur cum Brainwave". Anregungen für relevante Meridiane können diesem Blog entnommen werden:
Magen-, Leber-, Nieren-, Dünndarm-, Dickdarm-Meridiane . Probieren sie es doch mal mit dem Dünndarm- (Small Intestine)-Meridian-Punkten SI 1, 3 und 4 an den Handkanten oder SI 18, 19 im Gesicht:



 
Auch der Akupunkturpunkt LI 5 (LI = Large Intestine = Dickdarm), der auf der äußeren Handfläche zwischen Daumen- und Zeigefingermuskulatur liegt, bietet  sich für tägliche Aktivierung per Zeigefinger der gegenüber liegenden Hand an. (denn welcher Parkinsonpatient leidet nicht unter Verdauungsproblemen, Durchblutungsstörungen und unter Störungen und Schmerzen im Gesichtsbereich?)

1.2. sich selbst in die Lage versetzt, die relevanten Meridian-Punkte für seine Akupressur exakt mit Hilfe eines elektronischen Akupunkturstiftes (misst den elektrischen Widerstand der Hautoberfläche, ist kinderleicht zu bedienen und kostet rund € 40,00) zu bestimmen.

Howard Shifke's
Brain Vibration Chanting (nach Dr. Ilchi Lee, Südkorea)

Vgl. Post vom 28.01.2012

Sitz aufrecht und wiederhole den folgenden "Sprechgesangstext" so schnell du ihn sprechen kannst fünf Minuten lang:
Sprich den Text so als würdest du einen englischen Text lesen, z. B. "tschie" für "chee".

ling yow chee chee chee – joe ling bah
ling yow chee chee chee – joe ar ar sih sih


Anmerkung: sih klingt wie sitzen ohne die Buchstaben "tzen"
(Ein Vibrationsgefühl im Kopf sollte nach 10-maliger lauter Wiederholung des rhythmisch klingenden Textes beginnen. Alles weitere ergibt sich aus der Eigengesetzlichkeit eines jeden Einzelfalles. Keine Angst!)

Schau dir hier Howard's Video-Demo an:
http://www.fightingparkinsonsdrugfree.com/2011/01/05/fighting-parkinson%E2%80%99s-my-recipe-for-recovery/


Für alle Patienten, die mit Hilfe der Qigong-Praxis ihre Parkinson-Symptome selbst aktiv bekämpfen wollen, hier ein kurzer Blich auf das Neijing Tu, die symbolische innere Landkarte der Qigong-Stationen, "Wege" und "Prozesse":


Nachtrag:

Bitte lesen sie auch das Posting vom 30. März 2016 in diesem Blog über Energieblockaden und deren Lösung für Parkinson-Patienten.

Montag, 20. Oktober 2014

"Parkinson beginnt womöglich im Magen-Darm-Trakt" (Prof. Heiko Braak)

Braak hat als Neuropathologe beste Vorausetzungen, um einen medizinischen Neuansatz der Parkinson-Forschung ans Tageslicht und in die wissenschaftliche Diskussion zu bringen.
Die Michael-Fox-Stiftung hat Braak für seine Forschungsleistung nun ausgzeichnet.


Professor Braak hat erstmals angenommen, dass die charakteristischen Ablagerungen des Eiweißes Alpha-Synuclein ihren Ausgangspunkt in Nervenzellen des Riechorgans und im Hirnstamm (Medulla oblongata) haben könnten. Im Krankheitsverlauf breiten sich die Eiweißablagerungen demnach in weitere Hirnregionen aus – und zwar in die Substantia nigra und Hirnrinde. Dadurch wird die Zellfunktion beeinträchtigt. Gemäß Braaks Hypothese beginnen die Alpha-Synuclein-Ablagerungen womöglich in den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts und breiten sich von dort in das Zentrale Nervensystem aus.

Welche Zusammenhänge auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse in den Fokus einer Ursachen-Analyse geraten könnten, dies wird der Blogger in den nächsten Tagen darzulegen versuchen. Einen ersten Interpretationsversuch wagt eine Fachzeitschrift für ganzheitliche Heilkunde.

E x k u r s   N r. 1 :  d e r   D a r m 

"Erstaunliches Organ

Der Dickdarm (1,20 bis 1,80 Meter) und der etwa doppelt so lange Dünndarm werden beim Erwachsenen zusammen durchschnittlich fünf bis sechs Meter lang. Ausgebreitet würden die gefalteten Schleimhäute des Darms eine Fläche von 200 bis 400 Quadratmetern einnehmen, 100 bis 200 Mal so viel wie die Haut.

Billionen von Bakterien leben im Dickdarm, die unser Immunsystem trainieren und dabei helfen, die Nahrung aufzuschlüsseln. Sie haben Schritt für Schritt den ursprünglich keimfreien Verdauungstrakt des Neugeborenen besiedelt. Bei Erwachsenen leben 400 bis 500 Bakterienarten im Magen-Darm-Trakt.

30 Tonnen fester Nahrung hat der Darm eines 75-jährigen Menschen bis dahin rund verdaut - beispielsweise 4,5 Tonnen Fleisch und Wurst, wenn der Jahreskonsum bei 60 Kilo liegt, dem aktuellen Pro-Kopf-Durchschnitt. Hinzu kommen etwa 50.000 Liter Flüssigkeit - ein kleines Schwimmbecken voll.

Einfluss auf die Psyche hat es, wenn der Darm "verrückt" spielt. Auch das gesunde Organ beeinflusst das seelische Wohlbefinden. Im Darm lassen sich sogar drogenähnliche Substanzen wie der Nervenbotenstoff Dopamin, schmerzstillende Opiate und beruhigende Benzodiazepine nachweisen. Selbst Cannabinoide produziert der Darm, quasi körpereigenes Haschisch. Die Mastzellen der Darmschleimhaut stellen über 90 Prozent des im Körper gebildeten Nervenbotenstoffs Serotonin her, der die Stimmung aufhellt. Liebe geht womöglich also eher durch den Darm als durch den Magen.

Rund 70 Prozent der Immunzellen unserer körpereigenen Abwehr sitzen im Darm. Auch deshalb ist es sehr heikel, ihn zu verpflanzen, denn die Immunabwehr des Organempfängers stößt das fremde Verdauungsorgan besonders heftig ab."

in: Norman Doidge: Wie das Gehirn heilt


E x k u r s   N r. 2 :   d e r   M a g e n - M e r i d i a n


































  











E x k u r s   N r. 3 :   H u r n i s   T r a u m a - T h e s e




























 
E x k u r s   N r .   4 :   
R e z e p t   z u r    Ü b e r w i n d u n g   
v o n   P a r k i n s o n  
(Howard Shifke)


http://www.fightingparkinsonsdrugfree.com/wp-content/uploads/2013/02/Manual-Contents.jpg

Freitag, 17. Oktober 2014

Hurni dokumentiert strukturelle Dissoziation als Parkinson-Voraussetzung

In deutscher Sprache dokumentiert hier Mark Peter Hurni die Vorgeschichte seiner Parkinson-Erkrankung. Es geht um die These, dass eine bestimmte psychologische Grundvoraussetzung bei den Personen festgestellt werden kann, die meist in der zweiten Lebenshälfte mit dem morbus parkinson vom idiopathischen Typ diagnostiziert werden. Es handelt sich dabei um eine strukturelle Dissoziation, die auf ein frühkindliches emotionales Trauma zurück zu führen ist. Diese Zusammenhänge hat Mark Peter Hurni in seiner Dissertation 2009 im Fach Psychologie an der Universität von Granada (in spanischer Sprache) empirisch belegt und theoretisch untermauert.

Mark Peter Hurni 
Parkinson: Die verlorene Wut: Beobachtungen und Überlegungen zu einem außergewöhnlichen Krankheits-Fall  
GRIN Verlag


Jedem Neurologen, Psychiater und Psychotherapeuten kann die Lektüre von Hurnis Dokumentation in Form eines Essays nur empfohlen werden, wenn sie auf dem Weg zu verbesserten therapeutischen Ansätzen für Parkinson-Patienten voran kommen wollen.

Das gleiche gilt natürlich für die Parkinson-Patienten selbst und für ihre Angehörigen und Pflegepersonen.

Diese gut 100 Seiten umfassende, leicht lesbare Broschüre kann beim GRIN Verlag in München bestellt werden.

Wie im voraus gegangenem Post dargelegt, ist auch die theoretische Kenntnis und die Interpretation der strukturellen Dissoziation noch neu, so dass sich erst jetzt, durch Hurnis Darlegung einer kausalen, zumindest partiell kausalen Beziehung
zwischen morbus parkinson und struktureller Dissoziation, ein neues Forschungsfeld auftut.
Thesen in M. P. Hurni's Dissertation an der Universität von Granada


Der Blogger sieht in Hurnis Arbeit seine eigenen Beobachtungen, Erkenntnisse und Selbsttherapien der eigenen Parkinson- Erkrankung vor 18 Jahren vollinhaltlich bestätigt.

Ziel der eigenen therapeutischen Arbeit wird es nun sein, die beiden dissoziierten Teilpersönlichkeiten der

a. emotionalen Persönlichkeit
und
b. scheinbar normalen Persönlichkeit

eindeutig voneinander abzugrenzen und sie jeweils zu berücksichtigen - und zwar so lange bis eine Re-Soziation erfolgt ist.


Vgl. auch Posting vom 27.10.2015
"Erlernter Nichtgebrauch" entlarvt Parkinson-Charakterzüge