Montag, 1. April 2013

"Klarblick" in der Achtsamkeits-Meditation

Zum Ostermontag heute passen die Worte des Kommentars zur Achtsamkeits-Meditation des Pali-Kanon (vgl. Post vom 30.03.2013). Hier ist ein Textausschnitt über die sog. Fünfergruppe (phassa-pancaka):

Die Einstellung des Klarblicks (vipassanābhinivesa) auf ein geistiges Meditationsobjekt kann sich nämlich in dreifacher Weise vollziehen: auf Grund des Sinnen-Eindrucks (phassa), des Gefühls (vedanā) oder des Bewußtseins (citta). Wie ist dies zu verstehen? Da hat einer zunächst, sei es kurz oder ausführlich, ein körperliches Meditationsobjekt erforscht. Bei der ersten Begegnung des Bewußtseins und seiner Begleitfaktoren mit diesem Objekt wird dem einen Übenden der dann entstehende, einen Eindruck von diesem Objekt vermittelnde Sinnen-Eindruck deutlich; einem anderen das dann entstehende, dieses Objekt empfindende Gefühl; wieder einem anderen wird das dann entstehende, das aufgenommene Objekt erkennende Bewußtsein deutlich.

Wenn nun
1. der Sinnen-Eindruck deutlich wird, so erscheint er nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch
2. das das betreffende Objekt empfindende Gefühl,
3. die wahrnehmende Wahrnehmung (saññā),
4. die wollenden Willensregungen (cetanā) und
5. das erkennende Bewußtsein.

Eben die ganze mit Sinnen-Eindruck beginnende Fünfergruppe (phassa-pañcaka) erfaßt er. - Wem Gefühl deutlich wird, dem erscheint es nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch die anderen vier. - Wem Bewußtsein deutlich wird, dem erscheint es nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch die anderen vier. Eben die ganze mit Sinnen-Eindruck beginnende Fünfergruppe erfaßt er.