Donnerstag, 2. Juli 2009

ganzheitliche Übungen zur Gesunderhaltung

Zur Linderung typischer Symptome der Parkinson-Erkrankung, wie z.B.

- Tremor
- Rigor
- Akinese
- Dyskinese
- Bradykinese
- Dysphonie
- reaktive Depression
- Impulskontroll-Störungen

ist auf Grundlage der praktischen Schulung des Qi Gong-Lehrers I. Siung Tjoa, Köln, sowie der Behandlungen des Diplom-Osteopathen Walat Simo, Bonn, eine Abfolge von gesundheitsfördernden Übungen entwickelt und erfolgreich erprobt worden. Diese Sequenz von Übungen ist nach Grundsätzen ganzheitlicher Medizin aufgebaut. Sie umfasst Körperpositionen, Körperbewegungen, Atemübungen, mentale Übungen (stilles Qi Gong) und anschließende Praktiken indischer Ayurveda-Medizin. -

Vor 50 Jahren hätte man gesagt: ein tagtägliches Ritual von "Freiübungen" am offenen Fenster, von Ruhepausen und anschließender Körperpflege. - Allerdings ist die hier vorgestellte Sequenz gesundheitsförderder Übungen für Parkinson-Patienten mehr als Sich-Bewegen, Sich-Ausruhen und Sich-Waschen. Sie ist auch etwas zeitaufwendiger. Das Wissen der traditionellen chinesischen Medizin, der vedischen indischen Lebenswissenschaften sowie der modernen Physio-, Psychotherapie und Neurologie sind in der Sequenz zusammengeführt.

In einem kurzen Begriff zusammengefasst wird diese Sequenz von Übungen hier als "Qi-Sequenz" bezeichnet, wobei das "Qi" aus dem kombinierten Begriff Qi Gong entlehnt wird, was dort so viel bedeutet wie "Lebensenergie".

Die genutzten Qi Gong-Methoden sind:

1.
Neigong baduanjin, 8 Brokat-Übungen des Qi Gong Yangshen, nach Prof. Jiao Guorui, empfohlen von Prof. Dr. med. T. Klockgether, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Bonn
2. Shell Qi Gong
3. Taiji Qi Gong, nach Prof. Lin Hou Sen, mit rund 5 Millionen Schülern in seinen
Taiji Qi Gong-Schulen in Asien und in den USA, die 18 Bewegungen und die 25 vorbereitenden (schnelleren) Bewegungen, Training durch I. Siung Tjoa, Taiji Qi Gong-Lehrer, Köln
4. Kleiner Energiekreislauf - Xiao Zhoutian, Stiller Qi Gong (Schwertfinger), daoistische Übung
5. Großer Energiekreislauf - Stiller Qi Gong
6. Übung Gehirnintegration
7. Übung Gehirn und Gedächtnis
8. "Der grüne Drache streckt seine Krallen aus", nach Li Jingwei und Zhu Jianping: Traditionelle chinesische Methoden zur Gesunderhaltung, Beijing 2006
9. Making Three Dantians Linear, nach Wang Peisheng und Chen Guanhua
10. Meditationsübung "Wer bin ich?" nach den Zen-Meistern Daehaeng und Willigis Jaeger.


Ziel der Qi-Sequenz ist es, den Parkinson-Patienten aus dem Zustand seines labilen Gleichgewichts zu befreien und in einen stabilen Gesamtzustand zu transformieren.

Die Qi-Sequenz ist in die Module 1 - 10 gegliedert.


Modul 1: ANAMNESE (Entstehung der Erkrankung)

Der folgende Text wurde formuliert, bevor der Autor Kenntnis über das Parkinson-Gesundung-Projetes in Santa Cruz, USA hatte. Es ist interessant zu vergleichen, wie ein Laie und Parkinson-Patient seit 12 Jahren o h n e wissenschaftliche Grundkenntnisse bei exakter Selbstbeobachtung zu vergleichbaren Ergebnissen kommt, wie das Parkinson-Recovery-Project.
Vgl. insbesondere die hiesigen Ausführungen zum Thema Meditation.


Parkinson-Erkrankung tritt ein, wenn durch andauernde, hyperaktive Gedankentätigkeit, die nicht durch Ruhe- und Entlastungsphasen unterbrochen wird, eine Überinanspruchnahme des körpereigen erzeugten Neurotransmitters Dopamin erfolgt. Mangelnder REM-Schlaf kennzeichnet derartige Situationen,

Diese Überbeanspruchung führt dazu, das gleichsam ein ununterbrochener "Fluchtinstinkt" eine überhöhte Spannung im Bewegungsapparat erzeugt, die nicht durch tatsächliche Fluchtbewegungen ausgelebt wird. Ein "gesundes" automatisches Umschalten auf "Ausruhen, da Fluchtpunkt erreicht" tritt nicht mehr ein. Stattdessen wird die Muskelspannung (Tonus) dauerhaft erhöht. Die Muskulatur wird starr (Rigor).

Unter dieser erhöhten Spannung stehende Muskeln und Faszien beeinträchtigen die Leitfähigkeit der dort befindlichen Nerven, aber auch die Zirkulationsfähigkeit des Blutes durch die dort vorhandenen Blutgefäße. Später werden dann alle Bewegungsabläufe des Körpers (Motorik) hierdurch beeinträchtigt (Bradykinese). Die versteifte Muskulatur führt dann auch zu Verspannungen in den Gelenken, den Bändern und Faszien sowie zu einer weiterhin gesteigerten Inanspruchnahme des körpererzeugten Dopamins, um wenigstens ein Minimum an Bewegung des Körpers gegen die genannten Widerstände durchzusetzen. Die Verspannungen und Blockaden bremsen das Bemühen des Gehirns, eine Bewegung zustande zu bringen. Der natürliche Fluss des Schwachstroms durch die Nerven und des Blutes durch die Gefäße ist erschwert.

Es ist wie das Gasgeben beim Autofahren - mit angezogener Handbremse!

Sisyphus-Effekt

Die mit der Überwindung der Bremswirkung verbundene "Schwerstarbeit" des Biosystems führt zu Erschöpfungszuständen und dem psychischen Zustand der Hoffnungslosigkeit infolge Vergeblichkeit des Bemühens.

Das stets zitierte Zittern (Tremor) - man nennt die Erkrankung auch Schüttellähmung - tritt regelmäßig ein, wenn die Muskulatur infolge von Bewegungsarmut verkümmert bzw. geschwunden ist und wenn ein weiterer Abruf von körpereigenem Dopamin keinen Weg mehr durch das Nervensstem zu der bewegungsaktiven Muskulatur findet

Die Spannungen und Blockaden innerhalb des Körpers und besonders der Wirbelsäule beeinträchtigen zunehmend Organe, Sinneswahrnehmungen und Denkfähigkeit, sofern der Patient nichts unternimmt, um Schritt für Schritt die Ursachen, die Sekundär- und Tertiärwirkungen der Erkrankung zu beheben.

So weit muss es aber nicht kommen!

Am besten, der Patient beginnt bei der Normalisierung seiner Gedankentätigkeit, denn bei der Normalisierung des unwillkürlichen Denkens haben sich mentale Übungen als erfolgreich erwiesen (Stiller Qi Gong, Mitternachtsmeditation usw.)
Physiotherapien, wie z. B. Osteopathie, sind bei der Lösung von Verspannungen und Blockaden des Körpers effizient und bewirken eine Normalisierung der Motorik und des Wohlbefindens.

Ein Rückzug des Patienten in Scham (wie sehe ich aus?) und Angst (meine Umwelt ist gegen mich!) perpetuiert und verstärkt die geschilderte Symptomatik.

Erhöhter Tablettenverbrauch birgt die Gefahr der Sucht nach industriell erzeugtem Levodopa bzw. gefährdet das Leben durch Kurzschlafattacken und psychische Störungen. Die Reduzierung der Medikation ist ein notwendiges, aber gefahrvolles Unterfangen und sollte mit ärztlicher Begleitung abgesichert werden (Entzug, Depression).

Weitere Module werden zunächst hier nicht dargestellt, da das Parkinson-Recovery-Project besser begründete und bereits erprobte Wege zur Gesundung aufzeigt.

Zu einem späteren Zeitpunkt werden hier aber Hinweise publiziert, wie ein langjährig beeinträchtigter Parkinson-Patient selbst Wege beschreiten kann, um seine erkennbaren Defizite (durch Krankheit und Levodopa-Medikation) zu überwinden, bevor er dann einen langen und dornigen Weg zur Gesundung beschreiten kann.

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